70 Jahre Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes­ Bund der Antifaschist*innen (VVN­BdA) Aachen

geschrieben von VVN-BdA Aachen

Termin:
70 Jahre Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes­ Bund der Antifaschist*innen (VVN­BdA) Aachen
Datum:
28.01.2017
Uhrzeit:
19:00 Uhr
Ort:
Suermondt-Ludwig-Museum, Wilhelmstraße 18, 52070 Aachen

Wir feiern Geburtstag!

70 Jahre Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes­-Bund der Antifaschist*innen Aachen

Sieben Jahrzehnte gemeinsamer Kampf auch im Bündnis mit zahlreichen gesellschaftlichen Gruppen für Frieden und gegen alte und neue Nazis.

Wir feiern:

Samstag, 28. Januar 2017

im Suermondt-Ludwig-Museum

Wilhelmstraße 18, 52070 Aachen

Einlass: 18:30 Uhr

Beginn: 19:00 Uhr

Eintritt: Um eine Spende wird gebeten.

 

Flyerdeutsch: 70 Jahre_VVN-BdA AC_de

Flyer französisch: 70 Jahre_VVN-BdA AC_fr

 

Odessalavie aus Belgien spielen Musik der Roma vom Balkan.

 

Alice Czyborra liest aus dem Buch ihres Vaters Peter Gingold, Antifaschist und Widerstandskämpfer:

„Paris – Boulevard St. Martin No. 1 – Ein jüdischer Antifaschist und Kommunist in der Résistance und der Bundesrepublik“

Wer Peter Gingold persönlich kannte oder ihn erlebte, wird ihn in seinem Buch „Paris – Boulevard – St. Martin Nr. 11“ lebendig finden, quirlig wie immer. Mit rhetorischem Talent konnte er besonders junge Menschen begeistern, wenn er aus seinem Leben und dem riesigen Fundus seiner Erfahrungen sprach.

Im Kriegsjahr 1916 wurde er in eine jüdische Familie geboren. Als Jugendlicher erlebte er den aufkommenden Faschismus, den Antisemitismus in Frankfurt/Main, schloss sich der Arbeiterjugendbewegung an und nahm teil am ersten Widerstand gegen das faschistische Hitlerregime. Bereits im Sommer 1933 emigrierte seine Familie nach Frankreich. Peter Gingold, wenige Monate später aus Deutschland ausgewiesen, folgte seiner Familie ins Exil nach Paris, erlebte Existenzkampf und die Angst vor Abschiebung der Emigranten. Nach der Besetzung Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht schlossen er und seine Frau Ettie sich dem Widerstand in den Reihen der Résistance an.

Peter Gingold wurde verhaftet und es gelang ihm in einer unglaublichen Flucht den Fängen der Gestapo zu entkommen. Er nahm am Aufstand zur Befreiung von Paris teil und erlebte den 8. Mai 1945 in Turin mit der italienischen Resistenza.

Zurückgekehrt nach Deutschland gestaltete er dort den politischen Neuanfang aktiv mit. Doch dann erlebten er und seine Familie fast zwei Jahrzehnte erneute Verfolgung, Ausbürgerung und Berufsverbot.

Trotz allem bezeichnete Peter Gingold sich später selbst als „Reisender im Mut machen“. Mit seinen Erinnerungen verstand er es nicht nur, die Leserinnen und Leser in Spannung zu versetzen, seine Erfahrungen sollen Mut machen, Mut zur Zivilcourage.