19. April 1943 – Beginn des Aufstands im Warschauer Ghetto
20. April 2025
„Es ging darum, nicht wie ein Schaf zu sein, das war der Punkt. Es war eine Frage der Ehre.“
Krystyna Budnicka, Überlebende
Nach dem deutschen Überfall auf Polen wurden mit der Errichtung des Ghettos 1940 etwa 450 000 Jüdinnen und Juden sowie Angehörige der Sinti und Roma auf engstem Raum eingepfercht. Die Bedingungen waren katastrophal: Zwangsarbeit, Mangelernährung und Krankheiten machten das Leben der Menschen unerträglich.
Ab Juli 1942 wurde ein Großteil der „Bewohner:innen“ nach Treblinka und andere Vernichtungslager deportiert. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 100 000 Menschen aufgrund der Lebensbedingungen gestorben. Über 10 000 Menschen wurden noch in Warschau erschossen.
Mit der Gründung der Jüdischen Kampforganisation ŻOB (Żydowska Organizacja Bojowa) unter der Führung von Mordechaj Anielewicz versuchten die Ghettoisierten weitere Deportationen zu verhindern.
Vom bewaffneten Widerstand überrascht, stoppten die Nazis die Räumung des Ghettos im Januar 1943. Am 19. April 1943 versuchte die SS, im Ghetto einzumarschieren, wurde aber von den Aufständischen zurückgedrängt. Nach fast vierwöchigem Widerstand mussten sich diese jedoch geschlagen geben.
Etwa 13 000 Menschen starben während des Aufstands. Die rund 43 000 Verbliebenen wurden in Vernichtungslager deportiert. Einige wenige überlebten in oder außerhalb Warschaus und kämpften im „Warschauer Aufstand“ 1944 erneut gegen die deutschen Besatzer.
„Der Aufstand hatte vor allem auch eine symbolische Bedeutung. Man hat nicht einmal im Ansatz an den Sieg oder ans Überleben gedacht. Die Menschen dort hatten nichts mehr zu verlieren. Was sie damit gewinnen konnten, war ein ehrenvoller Tod. Und das ist ihnen gelungen.“
Marian Kalwary, Überlebender
Textquelle: https://www.facebook.com/vvn.bda.thueringen/