Agnes-Miegel-Staße in Aachen-Driescher Hof ist umbenannt
12. Juni 2016
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Endlich ist in die Tat umgesetzt, woran wir gemeinsam gearbeitet haben: Die Agnes-Miegel-Straße ist umbenannt.
Aachener Friedenspreis und VVN-BdA Aachen hatten mit Unterstützung durch die Ratsfraktion „Die Linke“ in 2015 eine Kampagne zur Umbenennung der Agnes-Miegel-Straße gestartet.
Es wurde ein Antrag an den Stadtrat gestellt, eine Vortragsveranstaltung in der VHS mit Prof. Matzerath aus Köln durchgeführt, es wurden Unterschriften gesammelt und all das mit medialer Begleitung.
Die Anwohner nahmen an den Diskussionsangeboten nicht teil. Erst nach dem Beschluss der Bezirksvertretung Aachen-Mitte fühlten sie sich übergangen. Es wurde über die Kosten geklagt, aber auch rechtes Gedankengut verbreitet. So wurde das „Schwingen der Moralkeule über die angeblich nationalsozialistische Vergangenheit“ kritisiert. Schließlich sei die Hitler-Verehrerin entnazifiziert worden und habe ja „keine verwerfliche Handlung“ unternommen, die Dichterin habe also niemand selbst umgebracht. Unbelehrbare, die von der Dimension und Verantwortung für die Verbrechen des Faschismus bis heute nichts wissen wollen.
So schön die Umbenennung ist, es bleibt ein unbehagliches Gefühl, dass man nur mal kurz den Teppich lüften muss und schon kommt eine „Unfähigkeit zu trauern“ zum Vorschein, die sich seit den 50er und 60er Jahren unverändert gehalten hat. Trotzdem ist die Entschuldigungshaltung gegenüber dem deutschen Faschismus ein Stück zurückgedrängt. Die Bewohner der nun ehemalige Agnes-Miegel-Straße sind eine Minderheit von vielleicht 10 Eigenheimen. In Aachen wurde im breiten Konsens der politischen Kräfte durchgesetzt, was die Agnes Miegel Gesellschaft in manch anderen Städten leider verhindern konnte.
Aachener Nachrichten vom 15. Mai 2015: 20150515_AN Umbenennung Agnes-Miegel-Str