Nazi-Aufmärsche gemeinsam blockieren!
5. November 2010
Erneut wollen Neonazis von der NPD, den sogenannte „freie Kameradschaften“ u.a. im April 2011 Stolberg mit Großaufmärschen von mehreren Hundert Beteiligten belästigen. Doch bereits jetzt laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, die Naziaufmärsche wirkungsvoll zu blockieren.
Anlass für die Zusammenrottungen der Nazis, die leicht erkennbar der Stärkung der eigenen Organisationszusammenhängen dienen, ist die Tötung eines jungen Mannes in Stolberg im April 2008. Obwohl inzwischen erwiesen ist, dass die Tötung auf eine Auseinandersetzung von Jugendgruppen zurückzuführen ist, verbreiten die Nazis die Deutung, der deutsche Junge sei Opfer „antideutschen Rassismus“ geworden und vereinnahmen den jungen Mann für einen kruden deutschen Opfermythos.
Die Aufmärsche der Neonazis sind zu einer unmittelbaren Bedrohung aller Migrantinnen und Migranten geworden. Mit Parolen wie „Wir kriegen Euch alle!“ und „Kein Vergeben, kein Vergessen, Türken haben Namen und Adressen“ versuchen sie, die Bevölkerung im Stolberger Stadtteil Mühle einzuschüchtern.
Obwohl die permamente Gewaltbereitschaft des Faschismus sowohl historisch als auch aktuell erwiesen ist, erhielten sie für ihre martialischen Drohgebärden grünes Licht der zustängigen staatlichen Institutionen und durften seit 2008 jährlich je 2mal im April durch Stolberg marschieren.
Ein Stolberger Bündnis, unterstützt vom Bürgermeister, organisierte Bürgerfeste, Infostände und viele weitere Aktionen, auf denen tausende Stolberger Bürgerinnen und Bürger ihren Protest gegen die Neonazimärsche zum Ausdruck brachten.
Diese Aktionen werden im April 2011 ergänzt durch Aktionen zivilen Ungehorsams. Ermuntert durch erfolgreiche Blockaden von Naziaufmärschen in Köln, Dresden und anderen Orten haben sich Menschen aus der Städteregion Aachen auf der 2. Regionalkonferenz „Aktiv gegen Rechts“ zusammengefunden und zusätzliche Aktionen zur Blockierung der jährlichen Naziaufmärsche in Stolberg verabredet.
Die InitiatorInnen sehen diese Form des aktiven Handelns als Ergänzung zu den gewachsenen Aktivitäten des Stolberger Bündnisses. Sowohl in der Innenstadt als auch auf der vorgesehenen Marschroute darf kein Platz für Nazis sein. In diesem Sinne werden die unterschiedlichen Formen des Widerstandes als wichtige und gemeinsame Beiträge zur Verhinderung von Naziaufmärschen in Stolberg betrachtet.
Inzwischen sind die Vorbereitungen einer Blockade weit gediehen. Die eigens für diesen Zweck eingerichtete Webite http://blockieren.mobi stellt Informationen und Materialien zur Verfügung. Beachtlich ist die Liste der UnterstützerInnen, sowohl Einzelpersonen als auch Gruppen als nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen. Neben der mitinitierenden Aachener Kreisvereinigung der VVN-BdA hat inzwischen auch die Landesvereinigung NRW die Unterstützung von Aufruf und Blockaden zugesagt. Die überproportionale Beteiligung christlicher Menschen dürfen Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter gerne als Herausforderung ansehen.
Über http://blockieren.mobi bzw. über die Adresse info[ät]blockieren.mobi kann sich jede Einzelperson bzw. Gruppe als UnterstützerIn melden.
Unterstützt den Aufruf!
Kommt im April 2011 nach Stolberg!
Wir werden mit allen gemeinsam, die den Nazis und ihrer Ideologie keinen Raum geben wollen, den Naziaufmarsch in Stolberg blockieren.
Zur finanziellen Absicherung der Mobilisierung haben die Initiatoren aufgerufen, Spenden zu überweisen auf das Konto der VVN-BdA Aachen:
Postbank BLZ 500 100 60
Konto-Nr. 159 62-605
Stichwort „Stolberg2011“