Bund der Antifaschistinnen und AntifaschistenKreisvereinigung Aachen der VVN-BdA NRW
Jüdische Friedhöfe sind in vielen Städten wichtige und doch häufig übersehene Erinnerungsorte. In Aachen und der Städteregion kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Schändungen jüdischer Friedhöfe, etwa im Juli 2023 in Würselen, wo mehrere Grabsteine mit Hakenkreuzen beschmiert wurden. Der jüdische Friedhof an der Lütticher Straße wurde zuletzt nachweislich im Jahr 2010 durch rechte Sprühaktionen verschandelt.
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Verbundprojekt „Net Olam. Jüdische Friedhöfe in Deutschland zwischen Antisemitismus und Prävention“ untersucht Schändungen jüdischer Friedhöfe bundesweit von 1945 bis heute. In seinem Vortrag zeigt Dr. Helge-Fabien Hertz, Projektleiter und Koordinator des Forschungsverbundes, die Kontinuität von Schändungen jüdischer Friedhöfe von der NS-Zeit bis heute auf. Ebenso werden Fragen nach Schutz und Erhaltung der Orte behandelt, derer sich das im März 2024 gegründete Netzwerk NET OLAM mit bereits mehr als 150 Personen und Institutionen annimmt.
Foto: Der älteste jüdische Friedhof Europas in Worms. Bild VVN-BdA Aachen