Rede ver.di-Jugend: GEGENHALTEN -Zusammen gegen den Faschismus
24. November 2024
Am 22. November 2024 demonstrierten laut Veranstalterangaben 3.000 Menschen gegen ein Treffen der AfD im Aachener Eurogress, den sie irreführender Weise „Bürgerdialog“ betitelt hatten.
Aufgerufen zu den Protesten „GEGENHALTEN -Zusammen gegen den Faschismus“ hatten folgende Organisationen:
Antifa Jugend, Antikriegsbündnis, Autonomes Zentrum, DFG-VK (Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegesdienstgegner*innen), DGB Kreisverband, DGB Jugend, Die PARTEI, Die PARTEI OV Würselen, Die Linke, Ende Gelände, Free Palestine, Fridays for Future, Grüne Jugend, Herzogenrather Bündnis gegen Rechtsextremismus, Internationalistische Jugendkommune, Linksjugend [’solid], Migrantifa, oat, SAV, Seebrücke, SDS, SJD – Die Falken, Studis gegen Rechts, ver.di Jugend, VVN-BdA;
überregional: Aufstehen gegen Rassismus, Campact, DemokraTEAM
Ein Pressebericht ist u.a. bei der Lokalredaktion von t-online zu lesen: https://www.t-online.de/region/aachen/id_100537210/aachen-so-lautstark-war-die-afd-gegendemo.html
Wir dokumentieren hier die Rede, die Cedric und Mike von der ver.di-Jugend gehalten haben.
Cedric
Hallo, liebe Kolleginnen und Kollegen!
Hallo, liebe Antifaschist*innen!
Wir sind Cedric und Mike von der ver.di Jugend aus der Region Aachen Düren Erft. Die AfD möchte hier heute in einen sogenannten „Bürgerdialog“ abhalten. Wir stehen heute hier, um eine klare Botschaft zu senden: *laut* Beschäftigte können von der „Alternative“ für Deutschland keine Verbesserungen für ihr Leben erwarten!
6 Gründe, warum das so ist:
ERSTENS: Die AfD hat im Bundestag immer wieder gegen die Erhöhung des Mindestlohns gestimmt! Wer sich für die Arbeitnehmer*innen einsetzen will, der muss für faire Löhne einsetzen. Stattdessen versucht die AfD sogar, die Kontrollmöglichkeiten für Schwarzarbeit zu lockern. Das ist nichts anderes als Lohndumping!
ZWEITENS: grundlegende Arbeitnehmer*innenrechte wie Kündigungsschutz oder Mitbestimmung am Arbeitsplatz sind der AfD ein Dorn im Auge. Sie betrachten diese Rechte als „Wettbewerbsnachteile“ für die deutsche Wirtschaft. Aber diese reche geben uns Arbeitnehmern*ihnen Sicherheiten.
DRITTENS: Die AfD stellt sich gegen eine Mietpreisbremse. Während die Mieten immer weiter steigen, sorgt die AfD dafür, dass reiche Wohnungsbauunternehmen immer reicher werden. Wohnraum ist kein Luxus gut
VIERTENS: Die AfD will, dass die Arbeitgeber*innen mit niedrigen Beitragssätzen für die Rentenversicherung belohnt werden, während wir Beschäftigte das sinkende Renten ausbaden müssen.
FÜNFTENS: Die AfD ist gegen eine Vermögenssteuer für die Superreichen und unterstützt damit die Ungleichheit in unserer Gesellschaft.
SECHSTENS: Die AfD leugnet den menschengemachten Klimawandel. Damit stellt sie sich aktiv gegen Lösung hin zu einer klimagerechten Welt. Die Bedrohung durch den Klimawandel und deren Folgen zu leugnen, verschärft alle Probleme, die die Welt außer der AfD eigentlich hat.
Aber wie schafft es die AfD, trotz dieser Gründe, mehr Stimmen von Arbeitnehmer*innen zu bekommen? Das ist eine Frage, die uns Gewerkschafter beschäftigt.
Abgabe an Mike:
Für mich gibt es auf diese Frage drei Antworten:
ERSTENS: Die AfD lenkt geschickt den Blick der Beschäftigten auf die, die unter ihnen stehen. Sie hetzen Facharbeiter*innen gegen Mindestlohnverdiener*innen, Mindestlohnverdiener*innen gegen Arbeitslose und Arbeitslose gegen Flüchtlinge. Sie behaupten: „Wenn es denen schlechter geht, geht es dir besser.“ Doch das ist ein Trugschluss. Und die anderen Parteien? Spielen dieses perfide Spiel auch noch mit.
ZWEITENS: Die AfD redet Arbeitnehmer*innen ein, wir säßen im selben Boot wie unsere Chefs. Sie sagen, wenn es dem Chef besser geht, geht es uns auch besser. Dem ist nicht so! Wir haben es doch in der letzten Tarifrunde im Einzelhandel gesehen! Trotz Rekordgewinnen während der Corona-Pandemie haben die Chefs von Aldi und der Schwarz-Gruppe alles versucht, um die Streikbereitschaft uns’re Kolleg*innen zu brechen!
DRITTENS: Die AfD nutzt bewusst die Zukunftsangst der jungen Generationen, anstatt an Lösungen zu arbeiten. Sie verspricht einfache Lösungen, hat immer eine schuldige Person parat und verbreitet Fakenews, wo sie nur kann. Wäre die AfD an Lösungen interessiert, würden wir heute nicht hier stehen.
Da drin *deuten Richtung Gebäude* findet ein sogenannter „Bürgerdialog“ statt. Aber in Wahrheit will diese Partei gar nicht in den Dialog treten. Sie will diktieren und sowas können wir als Gewerkschafter*innen seit je her nicht ab. Gewerkschaft ist und bleibt antifaschistisch!
Wir als Gewerkschafter*innen müssen den Menschen klarmachen, dass die AfD keine Partei der Arbeitnehmer*innen ist! Ihr Ziel ist es, uns zu spalten und uns gegeneinander auszuspielen.
Lasst uns stattdessen gemeinsam aufstehen! Lasst uns zeigen, dass wir nicht nach unten treten, um uns besser zu fühlen, sondern lasst uns gemeinsam dieser Ideologie entgegentreten.Lasst uns lernen, dass nicht der Flüchtling unser Feind ist, sondern der Chef, der nur auf seinen Gewinn aus ist! Denn wenn wir uns gegenseitig helfen, im Tarifkampf, ist dort kein Platz mehr für Hass und Hetze!
Der gemeinsame Arbeitskampf ist das Grab der AfD!