1914 – Die Avantgarden im Kampf
- Termin:
- Ausstellung 1. Weltkrieg "1914-Avantgarden im Kampf"
- Datum:
- 22.02.2014
- Uhrzeit:
- 11:00 Uhr
- Ort:
- Bonn, Bundeskunsthalle; Abfahrt 11:00 Uhr Aachen
Die Aachener VVN/BdA fährt am 22. Februar 2014 nach Bonn in die Ausstellung „1914 – Die Avantgarden im Kampf“. Wir wollen uns ansehen, wie sich die Avantgard der Künstlerinnen und Künstler zum Krieg verhalten haben, und wir wollen uns ansehen, wie die Bundeskunsthalle, eine Bundeseinrichtung, die Reflexion des „Geist von 1914“ durch die Avantgarde rezepiert und was die Ausstellung zur Überwindung jenes Geistes beiträgt.
1914 erlagen große Teile des Bildungsbürgertums, der Intellektuellen und Künstler der raffinierten Demagogie und den Lügen der Herrschenden über den Kriegsausbruch und den Charakter des Krieges und waren begeistert angesicht der anfänglichen militärischen Erfolge. Zu diesen Kreisen gehörte Max Weber („Denn einerlei wie der Erfolg ist – dieser Krieg ist groß und wunderbar.“, Thomas Mann gar war einer der Wortführer: „Wie hätte der Künstler, der Soldat im Künstler nicht Gott loben sollen für den Zusammenbruch einer Friedenswelt, die er so satt, so überaus satt hatte!“. Selbst Erich Mühsam zählte zeitweise zu jenen; das „2. Kriegsflugblatt der Deutschen Friedensgesellschaft DFG vom 14.8.1914 rief die Mitglieder auf, „die Pflichten gegenüber dem Vaterlande genau wie jeder andere Deutsche zu erfüllen“ und „sich an patriotischer Hingabe nicht von denen übertreffen zu lassen“. Der Philosoph Max Scheler feierte den Krieg als „dynamisches Prinzip katexochen [schlechthin] der Geschichte“, Soziologie wie Werner Sombart diffanmierten andere Völker („Krämerseelen“, die zu befreien seien). Historiker wie Georg von Below, Eduart Meyer, Dietrich Schäfer, Hans Delbrück, Max Lenz, Erich Marcks verherrlichten den Krieg. Insbesondere die Kirchen bemühten sich, das Christentum in ein positives Verhältnis zum Krieg zu bringen. Richard Dehmel, Alfred Döblin, Stefan George, Max Halbe, Gerhart Hauptmann, Hugo von Hofmannsthal, Arno Holz, Robert Musil, Rainer Maria Rilke, Hermann Stehr, Hermann Suderum und viele andere Schriftsteller liehen ihre Stimmen der Kriegspropaganda. Den erwähnten „Aufruf an die Kulturwelt“ zu Gunsten des deutschen Imperialismus unterschrieben neben über 3.000 Hochschullehrern desweiteren namhafte Künstler wie Franz von Defregger, Fritz August von Kaulbach, Max Klinger, Max Liebermann und Hans Thoma.
Weitergehende Gedanken zu den politischen, ideologischen und kulturellen Kriegsvorbereitungsmaßnahmen haben wir in dem hier erhältlichen Papier ‚Geist von 1914 – Beitrag der VVN zur Ausstellung ‚1914 – Avantgarden im Kampf‘ zusammengefasst.
Zur Mitfahrgelegenheit aktiv/passiv bitte bei der Aachener VVN melden.