2024 – Gedenken an die Pogromnacht 1938

geschrieben von VVN-BdA Aachen

28. Juli 2024

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Aus der Geschichte lernen!
Der Opfer gedenken!
Die Zukunft gestalten frei von Antisemitismus, Rassismus, Faschismus und Krieg.

Geleitet von der Überzeugung ein würdiges Gedenken im Sinne einer aktiven Erinnerungskultur zu pflegen, hat – das Aachener Bündnis Pogromnachtgedenken – eine Kooperation von zivilgesellschaftlichen und staatlichen Organisationen, Gruppen und Vereinen – eine Vielzahl von Veranstaltungen in Aachen und der StädteRegion Aachen organisiert.

Auch in 2024 erinnert das Aachener Bündnis Pogromnachtgedenken, wie schon seit 1988, mit einer Mahnwache und seit einigen Jahren mit einem Rahmenprogramm, getragen von einer Vielzahl von zivilgesellschaftlichen und staatlichen Organisationen, Gruppen und Vereinen, an die Pogrome gegen Jüdinnen und Juden, die in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 ihren Höhepunkt fanden.

Synagogen brannten, Geschäfte und Wohnungen wurden geplündert und zerstört. Dies war der Beginn des Terrors gegen Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland, der in massenhafter Vernichtung jüdischen Lebens und anderer, den Nationalsozialisten unliebsamen Menschen, mündete.

85 Jahre nach den Ereignissen ist die Notwendigkeit zu erinnern und zu mahnen nicht geringer geworden. Im Gegenteil! Antisemitische und rassistische Vorfälle, Anschläge häufen sich.

So was hätt einmal fast die Welt regiert!
Die Völker wurden seiner Herr, jedoch
Dass keiner uns zu früh da triumphiert –
Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!

Schlussworte des Epilogs zu dem Parabelstück „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ von Bertolt Brecht

„Das ist genau das, was ich nicht geahnt hätte, dass das nochmal aufflirrt – hier bei uns – in dieser Weise. Wir sind alle gleich – es gibt kein christliches, muslimisches, jüdisches Blut. Es gibt nur menschliches Blut. Ihr habt alle dasselbe. Wir kommen alle auf diese Art und Weise auf diese Welt. Wir sind Menschen, nichts anderes. Seid doch Menschen!“

Margot Friedländer, Überlebende des Holocaust, geboren 1921 in Berlin

In Aachen steckten die Nationalsozialisten in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 die Synagoge in Brand, zerstörten Geschäfte und Wohnungen jüdischer Menschen, wurden gewalttätig gegen sie und begannen sie in Konzentrationslager zu verschleppen.

Richard Hirsch, 1891 in Aachen geboren, und Walter Gustav Struch, 1897 in Aachen geboren, wurden am 10. November 1938 in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Mit ihnen weitere 266 jüdische Männer aus Aachen und Umgebung. Richard Hirsch starb am 18.11.1938, Walter Gustav Struch am 23.11.1938 im KZ Buchenwald. Im Totenbuch des KZ Buchenwald ist für beide als Todesursache angegeben „an Herzschwäche verstorben“. In der Presse verlautete es zu den Pogromen und ihren Folgen: „Nein, den Juden selbst ist nirgendwo auch nur ein Haar gekrümmt worden.“

Social-Media-Kampagne
Spüre, was dahinter steckt

Die 2023 gestartete Social-Media-Kampagne „Spüre, was dahintersteckt“ wird auch in 2024 weitergeführt.
Die Social-Media-Kampagne „Spüre, was dahintersteckt“ zeigt Menschen und Orte in der Region, die mit den Verbrechen des Nationalsozialismus in Verbindung stehen. Damit regt sie dazu an, über Werte wie Freiheit, Gleichheit und Solidarität nachzudenken. Junge Menschen sollen zu einem Beitrag zu einer aktiven Erinnerungskultur und zu einem Engagement für unsere Demokratie aufgerufen werden.

Welche Orte und wessen Geschichte gibt es in deiner/eurer Stadt? Werde Teil der Kampagne!

Veranstaltungsreihe Oktober bis November 2024

Der Flyer kann hier heruntergeladen werden.


Programmübersicht
Oktober / November 2024


Oktober


Foto: Gesellschaft für zeitgenössische Musik Aachen

Konzert mit Lesung
„STATUS: UNERWÜNSCHT“

06.10.2024 – 19:00 Uhr – Ballsaal im Alten Kurhaus, Komphausbadstraße 19, Aachen

Konzert zum Gedenken an die Reichspogromnacht

Die Auswirkungen des Berufsverbots auf das Leben und Schaffen von Komponistinnen und Komponisten, die jüdischer Abstammung und in Mischehen während des Nazi-Regimes waren. Die GZM veranstaltet zum sechsten Mal ein Konzert mit Lesung zum Gedenken an die Pogromnacht. In diesem Jahr werden die Musik und die Schicksale der Komponistinnen und Komponisten vorgestellt, die nach der Machtübernahme der Nazis, in Deutschland und in den besetzten Gebieten geblieben sind und überlebten haben. Sie kämpften um ihre Existenz, aber auch um ihre künstlerische Identität, die ihnen für mehrere Jahre genommen wurde. Vielen von Ihnen hat die Musik die Kraft gegeben, das Ungemach zu bewältigen.

Das Neue Musik Ensemble Aachen präsentiert Werke von Ilse Fromm-Michaels, Wolfgang Jacobi, Günter Raphael, Wilhelm Rettich, Hanning Schröder und Justus Hermann Wetzel.

Jochen Deuticke liest aus Briefen, Tagebüchern, Berichten und Interviews.

Neue Musik Ensemble Aachen und Jochen Deuticke (Theater K)

Veranstalter:in: Gesellschaft für zeitgenössische Musik Aachen


Bild: Die Waffen nieder! von Wolfgang Kastner (ikufo.de)

Matinee
Matinee mit Stimmen verfemter Schriftstellerinnen und Schriftsteller

20.10.2024 – 11:00 Uhr – Welthaus Aachen – Raum 15 – An der Schanz 1, Aachen

Wir lesen Texte zur Pogromnacht 1938, und Dietmar Sous stellt eigene Texte vor.

mit Andrea Klein, Schauspielerin
und Dietmar Sous, Schriftsteller

Der Eintritt ist frei

Der Zugang ist nicht barrierefrei!

Veranstalter:in: Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA ) Aachen


Foto: Arthur McGill

Rundgang
Spuren des Nationalsozialismus in Aachen

20.10.2024 – 14:00 Uhr – Karlsbrunnen – Markt, Aachen

Veranstalter:in: Volkshochschule (VHS) Aachen


Bild: Die Waffen nieder! von Wolfgang Kastner (ikufo.de)

Vortrag/Diskussion
„Nie wieder Krieg!“ – Ein friedfertiges Deutschland als Vermächtnis der Widerstandskämpfer und als Ziel der Friedensbewegung

21.10.2024 – 18:00 Uhr – Welthaus Aachen – Raum 15 – An der Schanz 1, Aachen

Seit der Wiedereinführung des Militärs spielte der Kampf um Frieden eine besondere Rolle im Land.

mit Jens Jürgen Korff, Historiker

Der Eintritt ist frei

Der Zugang ist nicht barrierefrei!

Veranstalter:in: Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA ) Aachen


Foto: R. Dallmann

Film
Aachen ’44 – Ein Film über die letzten Kriegsmonate 1944/45 in Aachen

21.10.2024 – 18:00 Uhr – Apollo Kino – Pontstraße 141-149, Aachen

Am 21. Oktober 1944 ergaben sich die deutschen Streitkräfte der 1. US-Division. Nach Wochen der Kämpfe war die Stadt sinnlos zerstört worden. Als die Schlacht beendet war, lebten noch 6.000 Aachener*innen in ihrer Stadt.

Die Dokumentation beschreibt mit Hilfe von Aufnahmen aus deutschen, amerikanischen, englischen und kanadischen Archiven die Kriegsjahre 1944 und 1945 und die Zerstörungen in der traditionsreichen Stadt Aachen. Der Verlauf der grausamen Häuserkämpfe, die prekäre Lage der Zivilbevölkerung in Kellern und Bunkern und die sinnlosen Endkriegszeitverbrechen stehen sinnbildlich für die Schrecken des Krieges.

Kurs-Nr.: 232-04303
Der Eintritt ist frei – Anmeldung erforderlich

Veranstalter:in: Volkshochschule (VHS) Aachen


Foto: Arthur McGill

Vortrag
„… und draußen der Krieg“: Weltkriegsbunker im Aachener Stadtbild

22.10.2024 – 18:30 Uhr – Volkshochschule (VHS) Aachen – Raum 241 (Forum) – Peterstraße 21-25, Aachen

Der Vortrag stellt die erhaltenen und verschwundenen Weltkriegsbunker in der Aachener Innenstadt vor: Einige sind sichtbar und bekannt, andere werden kaum mehr wahrgenommen. Wieder andere sind gänzlich aus dem Stadtbild verschwunden. Die Bunker waren für die Aachener*innen Lebensretter und dienten zeitweise nach dem Krieg sowohl als Lebensraum als auch als gefährlicher Spielplatz.

Kurs-Nr.: 242-04305
Der Eintritt ist frei

Veranstalter:in: Volkshochschule (VHS) Aachen


Foto: Arthur McGill

Rundgang
Spuren der Befreiung – September/Oktober 1944 in Aachen

26.10.2024 – 14:00 Uhr – Hansemannplatz am Hansemanndenkmal, Aachen

Am 21. Oktober 1944 ergaben sich die deutschen Streitkräfte der 1. US-Division. Nach Wochen der Kämpfe war die Stadt sinnlos zerstört worden. Als die Schlacht beendet war, lebten noch 6.000 Aachener*innen in ihrer Stadt.

Der Rundgang wird das Kriegsende in Aachen 1944 darstellen und in einen historischen Kontext setzen, um damit an die Ereignisse in Aachen am Ende des Zweiten Weltkrieges zu erinnern.

Kurs-Nr.: 242-04418
Anmeldung erforderlich

Veranstalter:in: Volkshochschule (VHS) Aachen


Foto: familienbuch-euregio.eu

Rundgang
Spuren Aachener Geschichte – der jüdische Friedhof in Aachen

28.10.2024 – 12:00 Uhr – Lütticher Straße (Bushaltestelle ASEAG), Aachen

Friedhöfe sind nicht nur die letzten Ruhestätten der Menschen unserer Stadt, sondern zugleich auch immer Spiegel der historischen Entwicklung. Daran knüpfen die Rundgänge zu verschiedenen Aachener Friedhöfen an: Viele ehemals bekannte Persönlichkeiten sind dort begraben, Denkmale erinnern an historische Ereignisse: von der Pestepidemie bis zu den Weltkriegen.

In der jüdischen Religion sind Friedhöfe als Orte des Erinnerns genauso bedeutend wie Synagogen als Stätten des Gebets. Der jüdische Friedhof an der Lütticher Straße entstand nach 1822. Im Laufe der Zeit hat sich das Erscheinungsbild der Grabstätten gewandelt. Manche sind ein Beleg dafür, dass es um die Jahrhundertwende eine Epoche der Anpassung an christliche Gebräuche gab. Neben den kunsthistorischen Aspekten werden Biografien von Menschen beleuchtet, die das öffentliche Leben Aachens als Fabrikantinnen, Bibliothekarinnen, Stadtverordnete oder Kunstgewerbler:innen geprägt haben

Kursnr.: 242-04408
Eine Anmeldung ist bis zum 18. Oktober möglich.
Männer tragen bitte eine Kopfbedeckung.

Veranstalter:in: Volkshochschule (VHS) Aachen


Bild: Die Waffen nieder! von Wolfgang Kastner (ikufo.de)

Vortrag/Diskussion
Extrem rechts im Westen – Die AfD in Stadt und StädteRegion Aachen

29.10.2024 – 18:00 Uhr – Welthaus Aachen – Raum 15 – An der Schanz 1, Aachen

Nicht nur in Thüringen oder Sachsen agiert die Alternative für Deutschland (AfD) längst als extrem rechte Wahlpartei – auch Städten wie Aachen zeigten sich schon früh Personen und Positionen, die für den vermeintlich aufgelösten „Flügel“ von Björn Höcke mobilisierten. Wer prägte die AfD Aachen in ihrer Frühphase? Wie hat sich diese Partei entwickelt? Und wie arbeitet die AfD heute in Stadt und StädteRegion? Welche politische Praxis und welche Ideologien sind hier wichtig?

Der Vortrag informiert über die wichtigsten Entwicklungen der neuen extremen Rechten in Aachen und analysiert die antifaschistischen Handlungsmöglichkeiten.

mit Richard Gebhardt, Politologe

Der Eintritt ist frei

Der Zugang ist nicht barrierefrei!

Veranstalter:in: Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA ) Aachen


Vortrag
Das Ende des Zweiten Weltkrieges und der Neubeginn in Aachen 1944/45

30.10.2024 – 18:30 Uhr – Volkshochschule (VHS) Aachen – Raum 241 (Forum) – Peterstraße 21-25, Aachen

Am 21. Oktober 1944 ergaben sich die deutschen Streitkräfte der 1. US-Division. Nach Wochen der Kämpfe war die Stadt sinnlos zerstört worden. Als die Schlacht beendet war, lebten noch 6.000 Aachener*innen in ihrer Stadt.

Der Vortrag wird das Kriegsende in Aachen 1944 darstellen und in einen historischen Kontext setzen, um damit an die Ereignisse in Aachen am Ende des Zweiten Weltkrieges zu erinnern.

Vortrag: Alexander Barth

Kurs-Nr.: 242-04309
Der Eintritt ist frei

Veranstalter:in: Volkshochschule (VHS) Aachen


November


Bild: Die Waffen nieder! von Wolfgang Kastner (ikufo.de)

Vortrag/Diskussion
Gewerkschaftliche Positionen 1945 und heute

04.11.2024 – 18:00 Uhr – Welthaus Aachen – Raum 15 – An der Schanz 1, Aachen

Antifaschistische Konsequenzen aus dem Spannungsverhältnis von Demokratie und Kapitalismus. Gewerkschaftliche Positionen 1945 und heute

mit Malte Meyer, Historiker
und Benjamin Hoven, Jugendbildungsreferent

Der Eintritt ist frei

Der Zugang ist nicht barrierefrei!

Veranstalter:in: Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA ) Aachen


Fritz Felsenthal

Ausstellung
„Gesichter und Schicksale. Jüdische Aachenerinnen und Aachener – verfolgt und ermordet“

04.-18.11.2024 – 09:00-19:00 Uhr – Ökumenische City-Kirche Aachen – An der Nikolauskirche 3 – Eingang Großkölnstraße, Aachen

Vernissage:
04.11.2024 um 19 Uhr mit Musik von Johanna Schmidt, Violine und Lesungen.

Der Eintritt ist frei

Veranstalter:in: Gedenkbuchprojekt für die Opfer der Shoah aus Aachen e.V.


Vortrag
„Die Geschichte der Villa Flora und das Schicksal der Tuchhändlerfamilie Ganz-Grüneberg“

05.11.2024 – Volkshochschule (VHS) Aachen – Raum 241 (Forum) – Peterstraße 21-25, Aachen

Die Geschichte der Villa Flora und das Schicksal der Tuchhändlerfamilie Ganz-Grüneberg

Das nach der Göttin Flora benannte Haus an der Eupener Straße in Aachen hat eine wechselvolle Geschichte: Erst gräfliche Villa, dann Gartenlokal, später Wohnhaus der Tuchfabrikantenfamilie Ganz und schließlich „Judenhaus“ Heute verweist nur noch der alte Giebel auf die Vergangenheit des zum Mehrfamilienhaus umgebauten Gebäudes.

Der Tuchfabrikant Otto Ganz zog 1920 mit seiner Familie in die Villa ein. Als Juden konnten sie nur bis 1933 hier unbehelligt und frei leben. 1941 wurde ihr Zuhause zu einem Ghetto für zeitweise mehr als 60 Jüdinnen und Juden, die von hier aus deportiert wurden. Otto und seine Schwiegermutter gehörten zu den letzten Bewohner:innen, die am 25. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert wurden.

Kursnr.: 242-04307
Der Eintritt ist frei

Veranstalter:in: Gedenkbuchprojekt für die Opfer der Shoah aus Aachen e.V.


Bild des Pogromnachtgedenkens 2023

Angebot an Schulen (10. Klassen)
„Die Feuerwehr tat jedoch nichts, um das Feuer zu löschen“ – Die Pogromnacht 1938 in Aachen

05.-07.11.2024 – 09:00 Uhr und 11:30 Uhr – Theater 99 – Gasborn 9-11, Aachen

Unter dem Titel „Die Feuerwehr tat jedoch nichts, um das Feuer zu löschen“ – Die Pogromnacht 1938 in Aachen bietet das Aachener Bündnis Pogromnachtgedenken in diesem Jahr eine Möglichkeit für Schülerinnen und Schüler in der Klasse 10 an, sich diesem Thema auf ungewöhnliche Weise zu nähern.

Gemeinsam mit dem Theater K, dem Netzwerk „Aachener Schulen gegen Gewalt und Rassismus“ und dem Bildungsbüro der StädteRegion Aachen lädt die Bürgerinitiative Sie mit Ihren 10. Klassen herzlich ins Theater 99 ein.

Die Bürgerinitiative hat historische Fotos, Dokumente und Zeitzeugenberichte zusammengetragen, die einen lokalen Zugang zu den historischen Ereignissen ermöglichen. Es erwartet Sie ein Programm mit Musik, Bildern und Stimmen zu den Ereignissen der Pogromnacht in Aachen verbunden mit authentischen Auszügen aus Erlassen und Gesetzen – aufbereitet und präsentiert von Künstler:innen des Theater K.

Die Veranstaltung findet an drei Terminen am 5., 6. und 7. November
jeweils um 9:00 und um 11:30 Uhr statt.

Um Anmeldung für die begrenzten Plätze unter erinnerungskultur@staedteregion-aachen.de wird gebeten.
Bitte geben Sie Ihren Wunschtermin und die Gruppengröße an.

Die Termine für den 5. und 7. November sind komplett ausgebucht. Am Mittwoch, den 6. November ist um 11:30 Uhr noch ein Termin frei.

Die Teilnahme ist kostenlos

Veranstalter:in: Aachener Bündnis Pogromnachtgedenken


Mahnwache
Erinnern an eine Nacht, die alles veränderte. Novemberpogrom 1938

08.11.2024 – 10:00 Uhr – Haus Falkenstein, Steinweg Ecke Kortumstraße, Stolberg

In diesem Jahr möchte die Gruppe Z – Stolberg an die Schicksale der jüdischen Familien Salomon, Zinader und Hartog erinnern und die bei der Flut im Juli 2021 beschädigten Stolpersteine neu verlegen.

Schülerinnen und Schüler des Goethe-Gymnasium Stolberg werden die Schicksale der Familien durch eigene Vorträge, Gedichte und Musik darstellen.

Veranstalter:in: Gruppe Z – Stolberg


Foto: Nicci Kuhn

Gespräch
“Judenhass” – Michel Friedman im Gespräch

08.11.2024 – 19:00 Uhr – Ökumenische City-Kirche Aachen – An der Nikolauskirche 3 – Eingang Großkölnstraße, Aachen

„Wo seid Ihr?“ – fragt Michel Friedman uns in seinem neuesten Buch „Juden Hass“ – Wo bist du, Nachbar:in von jüdischen Menschen? Wo bist du – Zivilgesellschaft? Wo seid ihr? – ihr Intellektuellen, Ihr Künstler*innen, Ihr Christ:innen? Es ist ein Hilfeschrei aus einer tiefen Enttäuschung jüdischer Menschen und jüdischer Gemeinden, die nach dem 7. Oktober auf Kundgebungen der Menschlichkeit gewartet haben. Statt Bekundungen des Mitgefühls gab es Jubel auf deutschen Straßen, Beleidigungen und Angriffe auf jüdische Deutsche, auf Synagogen, es wurden Hauswände mit Davidsternen markiert wie 33! Wie ist das zu erklären, dass sich die deutsche Gesellschaft mit den Frauen im Iran; mit der Ukraine öffentlich solidarisierte, aber ausgerechnet bei einem genozidalen Massaker an jüdischen Menschen die Empathie nicht funktionierte? Friedman fragt uns: muss man diese Gleichgültigkeit der Mehrheit nicht als die Konsequenz eines Versagens der deutschen Erinnerung verstehen, der demokratischen- rechtsstaatlichen Kultur? Ein „kommunikatives Gedächtnis“ (Aleida Assmann) konnte sich zwischen den Generationen nach dem Krieg nicht ausbilden. Stattdessen gab es ausgenommen das Engagement Einzelner vor allem eine symbolpolitische Erinnerungskultur in der BRD. Wie oft hörte man und hört das „Nie wieder“ und das „Wehret den Anfängen“ – heute ein hohles Versprechen in den Ohren jüdischer Menschen. Heute sind wir wieder soweit, dass unser Staat in Gestalt des Bundesbeauftragten für Antisemitismus unsere jüdischen Staatsbürger*innen auffordert, ihr Jüdisch- sein möglichst nicht offen zu zeigen. Ein Offenbarungseid – meint Friedman!

Musikalisch wird der Abend begleitet von Dance of Joy.

Da für diese Veranstaltungen höhere Sicherheitsauflagen gelten, bitten wir darum, keine großen Taschen oder Rucksäcke mitzubringen. Eine Taschenkontrolle vor Ort ist möglich. Ebenfalls müssen Sie sich bitte für diese Veranstaltung anmelden.

Die Anmeldung ist bis zum 5. November möglich.

Der Eintritt ist frei

Veranstalter:in: Ökomenische City-Kirche Aachen


Mahnwache
Gedenken an die Pogromnacht 1938 – Synagogenplatz Aachen

09.11.2024 – 18:00 Uhr – Synagogenplatz, Aachen

Auch in 2024 erinnert das Aachener Bündnis Pogromnachtgedenken, wie schon seit 1988, mit einer Mahnwache und seit einigen Jahren mit einem Rahmenprogramm, getragen von einer Vielzahl von zivilgesellschaftlichen und staatlichen Organisationen, Gruppen und Vereinen, an die Pogrome gegen Jüdinnen und Juden, die in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 ihren Höhepunkt fanden.

Veranstalter:in: Aachener Bündnis Pogromnachtgedenken


Bild frei verfügbar

Lesung mit Musik
“Ich streife heimatlos mit dem Wild…“ – Exil und Heimat in Leben und Dichtung der deutsch–jüdischen Dichterin Else Lasker–Schüler

10.11.2024 – 15:30 Uhr – Ökumenische City-Kirche Aachen – An der Nikolauskirche 3 – Eingang Großkölnstraße, Aachen

Else Lasker-Schüler, „die Verscheuchte“ – sie wurde vertrieben aus Nazi-Deutschland, vertreiben auch immer wieder aus ihrem Züricher Exil, und blieb eine Fremde in Deutschland, in Zürich wie auch in ihrem letzten Exil in Jerusalem. Dennoch hat diese große deutsch–jüdische Dichterin bis zu ihrem Tod im fernen Jerusalem nie aufgehört, die Straßen und Plätze, Häuser und Gärten, die Menschen und Ereignisse in ihrer Heimatstadt zu erinnern. Ihre Sehnsucht nach Heimat blieb das zentrale Thema ihrer Gedichte und Texte. Aber wo ist Heimat, aus der wir nicht vertrieben werden? Im „Hebräerland“ – einer poetischen Erzählung ihres letzten Exils in Palästina – werden das Kindheitsparadies und Jerusalem poetisch verwoben. So tauchen Erinnerungen an die geliebte Mutter und an ihren früh verstorbenen Bruder auf, in denen beide schon im Wald auf der Kaiserhöhe in Elberfeld auf magische Weise von Jerusalem besucht wurden. Heimat Jerusalem bleibt das Erlösungsversprechen, bleibt poetisches Sehnsuchtsziel, die Stadt selbst am Ende der 30er und am Anfang der 40 er Jahre aber ängstigt die Dichterin, dennoch setzt sie sich konkret helfend für die Rückkehr ihres leidgeprüften Volkes nach Palästina ein. Ihre Vision: ein friedliches, nachbarschaftliches Zusammenleben der Religionen und Völker, in dem jede und jeder friedlich unter seinem Weinstock und Feigenbaum leben kann.

Der Eintritt ist frei

Veranstalter:in: Ökomenische City-Kirche Aachen


Gedenken
Gedenkstunde zur Reichspogromnacht 1938

10.11.2024 – 15:30 Uhr – Rathaus – Krönungssaal, Aachen

n der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden in ganz Deutschland Synagogen durch die Nationalsozialisten geschändet, demoliert, in Brand gesetzt und zerstört, Geschäfte jüdischer Eigentümer attackiert und geplündert, Jüdinnen und Juden verfolgt, verhaftet, misshandelt, gefoltert und getötet. Die Pogrome dieses Tages waren der Auftakt für den millionenfache Mord in der Schoah.
Traditionell veranstaltet die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit zur Erinnerung an die Novemberpogrome eine Gedenkveranstaltung im Krönungssaal des Aachener Rathauses. Hierzu sind alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen.

Als Vertreterin der Stadt Aachen wird Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen eine Gedenkrede halten und der Aachener Rabbiner Michael Jedwabny das Totengebet sprechen. Inhaltlich wird die Gedenkstunde von Aachener Schülerinnen und Schülern gestaltet; die georgische Geigerin Elene Kheoshvili wird die Gedenkstunde musikalisch begleiten.

Der Eintritt ist frei

Veranstalter:in: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Aachen e.V.


Ausstellung
Auf dem Weg zur NS-Dokumentationsstätte – Ein Ort der Erinnerungskultur entsteht

10.11.2024 – 13:00 Uhr – Volkshochschule (VHS) Aachen – Raum 241 (Forum) – Peterstraße 21-25, Aachen

Ausstellungseröffnung

1994 begannen Teilnehmer*innen der Volkshochschule Aachen, die Geschehnisse in Aachen während der Zeit des Nationalsozialismus aufzuarbeiten. Der Rat der Stadt Aachen beschloss im Oktober 1996 einstimmig, die Volkshochschule damit zu beauftragen, die durch die ehrenamtlichen Gruppen erarbeitete Geschichte Aachens zu vertiefen. Daraus entwickelte sich ein alternatives, dezentrales Erinnerungskonzept an den historischen Punkten der Aachener NS-Geschichte. Seit 2001 wurden 43 Gedenktafeln aufgestellt und der Öffentlichkeit übergeben.

Auf dem Weg zur NS-Dokumentationsstätte werden in einer neu konzipierten Ausstellung die Wege gegen das Vergessen präsentiert. Die Ausstellung ist bis zum 27. Januar 2025 im Foyer der vhs Aachen zu sehen.

Die Ausstellungseröffnung findet im Rahmen des Pogromnachtgedenkens statt. Das dazu gehörige Programm erscheint zeitnah auf der vhs-Website: www.vhs-aachen.de und unter www.wgdv.de

Führungen durch die Ausstellung sind auf Anfrage bei vhs.wege@mail.aachen.de oder unter: 0241 4792-128 buchbar.


Bitte beachten:
Das finale Programm der Ausstellungseröffnung steht noch nicht fest. Das Programm erscheint zeitnah auf der vhs-Website: www.vhs-aachen.de und unter: www.wgdv.de

Kurs-Nr.: 242-04102
Der Eintritt ist frei

Veranstalter:in: Volkshochschule (VHS) Aachen


Foto: Arthur McGill

Rundgang
NS-Zeit: Verfolgt, verhört, ermordet

10.11.2024 – 14:00 Uhr – Löhergraben – vor der Barockfabrik, Aachen

Wie auch in anderen Städten brannte in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 in Aachen die Synagoge. Dies war der Auftakt zu einer systematischen Vertreibung, Unterdrückung und letztlich Ermordung von zahlreichen Menschen jüdischen Glaubens. Aber auch Minderheiten, Kranke und Behinderte sowie Künstler:innen, die nicht dem nationalsozialistischen Ideal entsprachen, wurden Opfer des NS-Regimes.
Auf dem Weg von der Barockfabrik zum Synagogenplatz erfahren die Teilnehmenden, wie sich die menschenverachtende Ideologie der Nationalsozialisten ganz konkret vor Ort manifestierte, vom Verbot „entarteter“ Kunst, über Zwangssterilisation oder das Euthanasie-Programm bis hin zum praktizierten Terror in den Räumen der Gestapo am Theaterplatz

Eine Anmhttps://aachen.vvn-bda.de/event/abschiebungen-in-nrw/eldung ist bis zum 5. November möglich.
Kurs-Nr.: 242-04410

Veranstalter:in: Volkshochschule (VHS) Aachen


Foto: familienbuch-euregio.eu

Rundgang
Spuren Aachener Geschichte – der jüdische Friedhof in Aachen

24.11.2024 – 12:00 Uhr – Lütticher Straße (Bushaltestelle ASEAG), Aachen

Friedhöfe sind nicht nur die letzten Ruhestätten der Menschen unserer Stadt, sondern zugleich auch immer Spiegel der historischen Entwicklung. Daran knüpfen die Rundgänge zu verschiedenen Aachener Friedhöfen an: Viele ehemals bekannte Persönlichkeiten sind dort begraben, Denkmale erinnern an historische Ereignisse: von der Pestepidemie bis zu den Weltkriegen.

In der jüdischen Religion sind Friedhöfe als Orte des Erinnerns genauso bedeutend wie Synagogen als Stätten des Gebets. Der jüdische Friedhof an der Lütticher Straße entstand nach 1822. Im Laufe der Zeit hat sich das Erscheinungsbild der Grabstätten gewandelt. Manche sind ein Beleg dafür, dass es um die Jahrhundertwende eine Epoche der Anpassung an christliche Gebräuche gab. Neben den kunsthistorischen Aspekten werden Biografien von Menschen beleuchtet, die das öffentliche Leben Aachens als Fabrikantinnen, Bibliothekarinnen, Stadtverordnete oder Kunstgewerbler:innen geprägt haben

Eine Anmeldung ist bis zum 19. November möglich.
Kursnr.: 242-04416
Männer tragen bitte eine Kopfbedeckung.

Veranstalter:in: Volkshochschule (VHS) Aachen


2022 – Schüler:innen des Goethe-Gymnasium Stolberg reinigen reinigen Stolpersteine für Familie Hartog – Stolberg, Sonnentalstr. 1
Foto: Gruppe Z – Stolberg

Um den 9. November – Stolpersteinreinigung in der StädteRegion Aachen durch Schüler:innen und Jugendgruppen – Orte und Zeiten hier