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Querfront? Anmerkungen zur Ideologie der neuen rechten Leute von links

28. November 19:0021:00

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Jenseits von links und rechts?

Anmerkungen zur Geschichte und Gegenwart der „Querfront“-Strategie

Referent: Richard Gebhardt

Spätestens seit 2014 wird in der Bundesrepublik Deutschland angesichts einer sog. „Neuen Friedensbewegung“ oder den Protesten gegen die Maßnahmen während der Corona-Pandemie wieder über die Gefahr einer „Querfront“ debattiert. In der politischen Kontroverse und in Teilen der Medien wird „Querfront“ dabei als – bisweilen inflationär genutztes – Etikett für Akteur*innen verwendet, die sich scheinbar der eindeutigen Vorortung im traditionellen links-rechts-Schema entziehen.

Der Vortrag widmet sich zunächst der Entstehung der Querfront-Konzepte in Frankreich, Italien und dem Deutschland der 1920er-Jahre und klärt bis in die 1980er Jahre deren historischen Genese und politischen Merkmale. Zudem wird anhand von jüngsten Beispielen aus Zeitschriften wie „Compact“ oder „Demokratischer Widerstand“ gezeigt, ob und inwieweit ein Bündnis aus Linken und Rechten existiert, das gemeinsam im regressiven Kampf gegen „die da oben“, „das Establishment“, „die Globalisten“ oder „das System“ usw. agiert.

Im Vortrag soll ebenso wie in der anschließenden Diskussion die gegenwärtige Relevanz des Begriffs „Querfront“ analysiert werden. Folgende Leitfragen stehen deshalb im Zentrum des Abends: Welche Bedeutung haben diese Konzepte heute – und wie sind sie entstanden? Welche Personen und Traditionslinien sind – vom französischen Cercle Proudhon über die italienischen Linksfaschisten bis hin zu den „Nationalrevolutionären“ in den Alternativbewegungen der Bundesrepublik – hier relevant? Welche Personen, Personen und Periodika sind in der Gegenwart von Bedeutung? Und welche Gefahr geht von einer möglichen „Querfront“ angesichts der „Vielfachkrisen“ kapitalistischer Gesellschaften aktuell aus?

Der Politikwissenschaftler Richard Gebhardt arbeitet als Politischer Bildner und Publizist und lebt in Köln. Er ist Verfasser und Herausgeber zahlreicher Beiträge und Bücher u.a. zu den Themen Antisemitismus, Fußball und Gesellschaftspolitik oder die extreme Rechte in Deutschland und den USA. Für die Theoriezeitschrift „Das Argument“ hat er in mehreren Artikeln die Querfront-Strategie der Neuen Rechten analysiert, z.B. hier: https://www.linksnet.de/sites/default/files/pdf/DA323_gebhardt.pdf

 

 

Die Welthaus-Donnerstags-Kultur (WeDoKu) wirft in vier Vorträgen Schlaglichter auf diese Fragen und den Zusammenhang von Verschwörungsdenken und Rechtsextremismus.

  • Was können wir wem noch glauben?
  • Wieso wandeln sich Linke zu Neonazis?
  • Wie steht es um die rechtsextreme und verschwörungsgläubige Szene in Aachen, der Region und darüber hinaus?
  • Warum reicht es nicht aus, Personen wie Daniele Ganser pauschal als „Rechtspopulisten“, „Schwurbler“ oder „Antisemiten“ zu bezeichnen?
  • An welchen Schiffren und Codes erkennen wir problematische Verschwörungsnarrative?
  • Und was hat das alles mit der Ukraine und der „jüdischen Weltverschwörung“ zu tun?

Foto: Berlin 1932. Trotz Krise werden die Löhne für die Belegschaft der Berliner Verkehrsgesellschaft gekürzt. Die KPD ruft zum Streik. Dass die NSDAP mitmischt, lässt die Legenden wuchern.

 

Details

Datum:
28. November
Zeit:
19:00 – 21:00
Eintritt:
Free
Veranstaltungskategorie:
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Veranstalter

Welthaus-Aachen
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Veranstaltungsort

Welthaus
An der Schanz 1
Aachen, 52064 Deutschland
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