Für Solidarität mit Geflüchteten weltweit

geschrieben von FIR - International Federation of Resistants Fighters (FIR) - Association of Antifascists

21. Juni 2024

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Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) erinnert daran, dass vor über 20 Jahren die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 20. Juni zum Weltflüchtlingstag erklärt hat. Seit 2001 wird dieser Gedenktag im Rahmen der UNO weltweit begangen. Er soll an das internationale „Abkommen über die Rechtsstellung von Flüchtlingen“ erinnern, das die Vereinten Nationen im Jahre 1951, dem Gründungsjahr der FIR, beschließen konnten.
Auch andere gesellschaftliche Kräfte erinnern an die dramatische Situation von Flüchtlingen. Die katholische Kirche begeht seit 1914 – zuerst im Januar und seit einigen Jahrzehnten im September – einen entsprechenden Aktionstag, nationale Initiativen wie „Pro Asyl“ erinnern in „interkulturellen Wochen“ an das Schicksal dieser Menschen.

Eine Auslagerung von Flüchtlingsschutz bedeutet auch mehr bewachte Lager hinter Stacheldraht, wie auf Lampedusa (IT) Foto: PRO ASYL

Der Weltflüchtlingstag erinnert daran, dass auch heute Millionen von Menschen gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR veröffentlicht dazu den jährlichen Bericht „Global Trends“, der die weltweite Situation in Zahlen fasst. Gleichzeitig würdigt das UNHCR die Stärke, den Mut und den Überlebenswillen, die Flüchtlinge, Binnenvertriebene und Staatenlose täglich aufbringen.
Wer den diesjährigen Bericht der UNHCR liest, muss feststellen, dass die Situation weltweit so dramatisch ist wie noch nie. Die zahllosen regionalen und nationalen Kriege und Konflikte, von denen in Europa tatsächlich nur die Kriege in der Ukraine und im Gaza medial wahrgenommen werden, vertreiben Millionen Menschen aus ihrer Heimat. Aktuell sind 120 Millionen Menschen auf der Flucht – dies ist die größte Zahl an Flüchtlingen und Vertriebenen, die je registriert wurde. Diese Zahl hat sich seit 2015 faktisch verdoppelt.
Hinter diesen unfassbaren Zahlen stehen Millionen von individuellen Schicksalen. Unter den Vertriebenen befinden sich Millionen Kinder – Zehntausende von ihnen unbegleitet. Ganze Generationen müssen unter schwierigsten Bedingungen aufwachsen, erfahren keine soziale Integration, haben keinen Zugang zur Bildung und bekommen nicht die Chancen, die sie verdienen.

Die meisten Flüchtlinge müssen in ihren eigenen Ländern aus den Konfliktregionen fliehen. Oftmals suchen sie Zuflucht in Landesteilen, in denen jedoch keine ausreichenden Lebens- und Existenzbedingungen vorhanden sind. Dramatisch ist es, wenn – wie in Gaza – selbst solche Flüchtlingscamps von den beteiligten Streitkräften angegriffen werden und damit eine Überlebensmöglichkeit bewusst zerstört wird. Zurecht wurde dies von den Vereinten Nationen als Kriegsverbrechen bezeichnet.
Dreiviertel der Geflüchteten werden von Ländern aufgenommen, die an Krisengebiete grenzen und Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen sind. Wer aber vor Krieg, Gewalt, Hunger und Naturkatastrophen in andere Regionen der Welt zu fliehen versucht, der muss erleben, dass sich die Zielländer, sei es an der Grenze zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten oder an den Außengrenzen der Europäischen Union mit militärischen und anderen gewalttätigen Mitteln gegen die Ankunft von Schutzsuchenden wehren. Dazu werden Milliardenbeträge für autoritäre Regime, für Push-backs, für Abschiebungen und außereuropäische Internierungslager aufgewendet, um z.B. die „Festung Europa“ zu verteidigen.
Das widerspricht eklatant der 1951 von den Vereinten Nationen angenommenen internationalen Vereinbarung über die Rechtsstellung von Flüchtlingen.
Solange es international nicht möglich ist, Konflikte, Kriege oder die Auswirkungen von Naturkatastrophen für Menschen einzudämmen, hat die internationale Gemeinschaft die humanitäre Verantwortung, denjenigen Menschen zu helfen, die schuldlos an deren Folgen leiden. Und für sie aktiv zu werden, ihnen zu zeigen, dass die internationale Gemeinschaft an ihrer Seite steht.

Deshalb sollte dieser Weltflüchtlingstag auch ein starkes gesellschaftliches Zeichen der Solidarität und Menschlichkeit mit Menschen auf der Flucht sein. Die FIR und ihre Mitgliedsverbände verstehen sich als Teil dieser internationalen Gemeinschaft, die auf das Schicksal von Millionen geflüchteten Menschen aufmerksam macht und einen menschenwürdigen Umgang mit diesen Menschen in Not einfordert.