„Gemeinsam für ein gutes Leben für alle!“ Demonstration der Antirassistischen Offensive Aachen, am 9. Juli 2016

geschrieben von VVN-BdA Aachen

10. Juli 2016

Stolpersteine_Helene+Siegmund Hornberg_10.7.2016  Redebeitrag der Vereinigung der Verfolgten des Naziregiemes-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Aachen auf der Demonstration „Gemeinsam für ein gutes Leben für alle!“ der Antirassistische Offensive Aachen, am 9. Juli 2016, an den Stolpersteinen von Helene und Siegmund Hornberg, Augustastraße 37, 52070 Aachen.

Sie stand mehrfach vor Gericht, wurde aber meist milde beurteilt. Auch das Urteil im April diesen Jahres zu 8 Monaten Gefängnis wegen Volksverhetzung wurde vom Landgericht Düsseldorf zur Bewährung ausgesetzt, was sie nun mit einer neuerlichen Provokation beantwortete.

Melanie Dittmer nennt ihre Aktion „Stolpersteine umdekorieren“ und will die Namen der Menschen auf den rund 56000 Stolpersteinen erneut verschwinden lassen.

Dittmer schlägt vor die Namen der angeblich von Ausländern ermordeten Deutschen auf die Namen der von den Nazis ermordeten Menschen zu kleben.

In der gesamten Städteregion Aachen gibt es sie. In Aachen selbst sind es ca. 60 Stolpersteine.

Der Künstler Gunter Demnig, der die Stolpersteine gestaltet und verlegt, sagte in Aachen: „Ein Mensch ist erst tot, wenn sein Name vergessen ist“. Das vergessen machen der Opfer aber ist ein Grundanliegen aller Neonazis, egal in welcher Form oder unter welchem Namen sie firmieren.

Hier in der Augustastraße 37 wurden für die Aktion der Neonazis die Namen von Helene und Siegmund Hornberg gelöscht. Die Hornbergs wurden 1942 von hier nach Theresienstadt verschleppt und im gleichen Jahr im Vernichtungslager Treblinka ermordet.

Nur wenig später nach dieser ersten Schändung wurden diese Stolpersteine ein weiteres mal geschändet. Diesmal durch Übergießen mit einer ätzenden Flüssigkeit.

Am Tag zuvor hielten AntifaschistInnen noch eine Mahnwache wegen der ersten Schändung der Stolpersteine ab und putzten diese.

Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Antifaschistinnen Kreisverband Aachen hat Strafantrag gestellt gegen die Neofaschistin Melanie Dittmer in Bezug auf das „Umdekorieren von Stolpersteinen wegen Verunglimpfung des Ansehens Verstorbener und Volksverhetzung.

Wir erwarten von Polizei und Justiz, dass dieses neonazistische Treiben mit dem notwendigen Druck verfolgt und geahndet wird!