Hiroshima mahnt: Für eine klima- und sozial gerechte Welt ohne Atomwaffen, Rüstung und Krieg! – Keine Atombomben rund um Aachen!

geschrieben von VVN-BdA AC

Termin:
Hiroshima mahnt: Für eine klima- und sozial gerechte Welt ohne Atomwaffen, Rüstung und Krieg! - Keine Atombomben rund um Aachen!
Datum:
06.08.2020
Uhrzeit:
17:15 Uhr
Ort:
Münsterplatz, 52062 Aachen

Mahnwache Donnerstag, den 6. August 2020 um 17:15 Uhr auf dem Münsterplatz in Aachen.

Vor 75 Jahren, am 6. und 9. August 1945 löste die von den US-Militärs auf die japanischen Städte Hiroshima uns Nagasaki abgeworfenen ersten Atombomben ein unbeschreibliches Massaker an der japanischen Bevölkerung aus. Neben der Verseuchung von Natur und Umwelt und der beispiellosen Zerstörung der Städte töteten die vergleichsweise „kleinen“ Bomben bis Ende 1945 mehr als 200 000 Menschen. Der schleichend, durch Folgeschäden der Radioaktivität verursachte Tod sollte noch Jahrzehnte weiter gehen.

Für die VVN-BdA steht seit ihrer Gründung 1947 die Friedensfrage im Mittelpunkt. Mit der Friedensbewegung konnten wir in den 1960er Jahren erreichen, dass deutsche Politiker und Generäle keine Atomwaffen in ihre Hände bekommen. Doch die Bedrohung durch Atomwaffen konnten wir nicht verhindern.

 Seitdem hat die Welt bereits mehrfach vor ihrer völligen Vernichtung gestanden – hervorgerufen durch vermeintlich kalkulierbare Drohgebärden leichtfertiger Militärs und Politiker (Kuba-Krise) durch Fehlalarme oder technisches Versagen. Zu Zeiten des Kalten Krieges hätten mehrere zehntausend atomare Sprengköpfe vor allem in den Arsenalen der US- und der sowjetischen Armee die Welt gleich mehrfach in Schutt und Asche bomben können.
Erst die Entspannungspolitik und die Abrüstungsverträge ermöglichten ein Ende des Kalten Krieges und eine nennenswerte Reduzierung der Vernichtungspotentiale. Doch nach der Aufkündigung des INF-Mittelstreckenraketen-Vertrages 2019 droht mit dem „New START-Vertrag“ (zur Begrenzung der strategischen Atomwaffen) im kommenden Jahr der letzte verbleibende Abrüstungsvertrag auszulaufen, ohne dass ernsthafte Bemühungen der Atommächte zu weiteren Verhandlungen und Abrüstungsabkommen erkennbar wären.
Im Gegenteil: Seit einiger Zeit wird die Politik wieder von einer Rhetorik des Misstrauens, der Gewaltandrohung, des Nationalismus und der Interessendurchsetzung auf Kosten anderer beherrscht; begleitet von einer Welle der Remilitarisierung und der Hochrüstung auf allen Ebenen.
Dabei zeigen die aktuellen Probleme der Menschheit, z.B. Klimawandel und Umweltzerstörung, weltweite Fluchtbewegungen, rassistische Gewalt oder die Corona-Pandemie: Lösungen brauchen Zusammenarbeit, Solidarität, Vertrauen und Entspannung.Das Gegeneinander, Hochrüstung und Waffenhandel führen zu immer neuen Konflikten und Kriegen!
Das Geld ( 2018 bereits 1.822 Milliarden US-Dollar oder täglich 300 Millionen US-Dollar allein atomare Vernichtungsmittel), das für Rüstung und Krieg verschwendet wird, fehlt beim Aufbau einer klimagerechten und solidarischen Weltwirtschaft, in der alle Menschen frei von Ausbeutung, Hunger und Not leben können und in der eine öffentliche Daseinsvorsorge den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum, zu einer sauberen Energieversorgung, zu Bildung, Kultur, Gesundheit und Pflege garantiert und die eine solidarische Kranken- und Altersversorgung in einer intakten Umwelt ermöglicht.

Wir fordern daher:

  • Ein sofortiges Atomwaffenverbot, die Verschrottung aller Massenvernichtungsmittel und den Beitritt Deutschlands und der EU zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag von 2017!
  • Die Einleitung eines stufenweisen und allumfassenden Abrüstungsprozesses, verbunden mit der Aufnahme von neuen Abrüstungsverhandlungen und der Einleitung einer vertrauensbildenden Entspannungspolitik!
  • Die Umwidmung der dadurch frei werdenden Finanzmittel für wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel, für eine globale, soziale Gerechtigkeit und eine gerechte und und ökologische Wirtschaftspolitik, für Bildung, Armuts- und Fluchtursachenbeseitigung und die Gesundheit aller Menschen!


Keine Atombomben rund um Aachen!


Doch statt diese Massenvernichtungsmittel endlich abzuziehen, wie bereits 2010 vom Bundestag mit großer Mehrheit gefordert, sollen diese Atomwaffen in den kommenden Jahren durch neue, digital steuerbare und in der Sprengkraft variable Präzisionssprengköpfe ersetzt werden. Einige Militärs träumen daher von der „Führ- und Gewinnbarkeit eines begrenzten Atomkrieges“.

Sollte ein solches Horrorszenario jemals in die Tat umgesetzt werden, wird unsere Region, wird Europa unweigerlich zum atomar verseuchten Trümmerfeld, in dem für Niemand ein ein Überleben möglich wäre. Im Kriegsfall zählen nicht „nur“ die drei Atomwaffenstützpunkte rund um Aachen (Volkel, NL – 100 km entfernt; Kleine Brogel, B – 60 km entfernt; Büchel, D – 97 km entfernt) als Ziel potentieller gegnerischer Angriffe. Hinzu kämen Explosionen, die einen wahrscheinlichen GAU der nahen Atomreaktoren (z.B. in Tihange, B) und der petrochemischen Industrieanlagen (z.B. bei Geleen, NL) zur Folge hätten. Auch ein großflächiges Bombardement der zwei in unserer Region liegenden APS-Militärdepots der US-Armee wäre äußerst wahrscheinlich und würde die tödliche Zerstörungswirkung potenzieren.

Wir sagen daher NEIN zu Rüstung und Krieg und JA zu einer klima- und sozial gerechten, solidarischen Welt!

Die Überlebenden des Konzentrationslagers Buchenwald verpflichteten sich dem Aufbau einer neuen Welt des Friedens. Das war die Lehre aus dem von Deutschland ausgelösten Krieg. Doch die Wahrung des Friedens ist nicht vereinbar mit dem Festhalten an Atomwaffen und Hochrüstung und Militarisierung. Auch 75 Jahre nach dem Atomwaffenabwurf auf Hiroshima und Nagasaki bleiben die Mahnungen aus Buchenwald aktuell.

Deshalb rufen wir auf zur Teilnahme an der Mahnwache zum Hiroshima-Tag am Donnerstag, den 6. August 2020, um 17.15 Uhr auf dem Münsterplatz, 52062 Aachen.

Die geltenden Corona-Vorschriften (Mund-Nasen-Bedeckung – Mindestabstand) sind zu beachten!

Flyer hier