Seminar zum „Lebensborn e.V“

geschrieben von VVN-BdA Aachen

28. Januar 2018

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Der „Lebensborn” war keine karitative Einrichtung, wie ein US-Militärgericht nach dem Krieg in seinem Urteil fälschlicherweise behauptet hat. Dies war ein eindeutiges Fehlurteil. Auch war er keine Zuchtanstalt, in der ausgewählte Frauen und Männer für den “Führer” Kinder zeugten. Diese These, die viele Medienberichte glaubhaft machen wollen, ist schon lange widerlegt. Dennoch diente er auf spezifische Weise der nationalsozialistischen Bevölkerungs- und Rassenpolitik. Er wurde am 12. Dezember 1935 auf Veranlassung von Heinrich Himmler als eingetragener Verein gegründet und war organisatorisch in die SS eingebunden. Durch das Angebot einer verschwiegenen Geburt sollte er unverheiratete Frauen und Mädchen, die ein Kind erwarteten, von einer Schwangerschaftsunterbrechung abhalten. Im Deutschen Reich (einschließlich Österreich) besaß er neun Entbindungs- und zwei Kinderheime. Um im Krieg die unehelichen Kinder deutscher Besatzungstruppen unter deutschen Einfluss zu bringen, eröffnete der „Lebensborn e. V.” in Belgien, Frankreich, Luxemburg und Norwegen insgesamt zwölf Entbindungs- und Kinderheime, davon neun alleine in Norwegen. In seinen deutschen Heimen wurden 8.000 bis 9.000 Kinder geboren, von denen knapp die Hälfte unehelich war. Der Verein übernahm für jedes uneheliche Kind die Vormundschaft. Kinder, die von ihren Müttern zurückgelassen wurden, nahm der Verein für eine befristete Zeit in seine eigenen Kinderheime auf oder vermittelte sie in Familienpflege, Ziel war eine spätere Adoption. Bis Kriegsende stimmte Himmler aber nur in ca. 100 Fällen einer Adoption zu.

Quelle: Lebensspuren e.V.

Das Château Wégimont, zwischen Verviers und Lüttich, wurde von den Nazis als Entbindungsheim genutzt, hieß Heim „Ardennen“ und war in den letzten Kriegsjahren (Sommer 1943 bis September 1944) in Betrieb.

Wir werden am Sonntag, den 4. März 2018 ein Seminar zum Thema „Lebensborn“ im Château Wégimont durchführen.

Zur Einführung zeigen wir am Samstag, den 17. Februar 2018 in der Zeit von15.00 Uhr bis ca. 18.00 Uhr eine Filmdokumentation zum Thema „Lebensborn“ (ca. 45 min.) mit anschließenden Gesprächen bei Tee, Kaffee und Gebäck.

Veranstalter: „Wege gegen das Vergessen-Lüttich“; Freidenkerverband Spa; Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist*innen Aachen