29./30. September 1941 – Massaker von Babyn Jar
29. September 2025
Erinnern, Gedenken, Massaker von Babyn Jar
„Als nur noch eine Person vor mir war, nahm ich meine ganze Kraft zusammen und sprang in die Grube. Ich habe nicht mehr abgewartet, bis mich ein Schuss traf. […] Ich gab keinen Laut von mir und stellte mich tot. […] Es gelang mir, mich zu befreien. Ich habe mir lange überlegt, in welche Richtung ich mich bewegen soll. Ich musste mich sehr sehr langsam und vorsichtig bewegen. Ich musste über viele Leichen steigen, über Kinder, über Menschen, die sich teilweise noch bewegten. Es war sehr schwer und sehr schrecklich.“
– Dina Mironova Proničeva, Überlebende von Babyn Jar –
Heute vor 84 Jahren begann in Babyn Jar das größte Massaker an Jüdinnen und Juden im Zweiten Weltkrieg. Mehr als 33.000 Männer, Frauen und Kinder wurden in einem Tal bei Kiew durch Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD am 29. und 30. September 1941 ermordetet.
Plakatanschläge forderten die Juden Kiews am 28. September 1941 auf, sich in der Nähe Babyn Jars einzufinden, mitsamt ihren Wertsachen. Ihnen wurde erzählt, dass sie umgesiedelt werden sollten. Alle wurden erschossen. Auch Kinder. Vor der Erschießung mussten die Opfer ihren Besitz abgeben und sich entkleiden.
Die Opfer mussten sich in der Schlucht von Babyn Jar nackt auf die Leichen der zuvor Getöteten legen. Dann erschossen die Deutschen. So füllte sich die Grube nach und nach mit Tausenden Opfern.
Nach der verlorenen Schlacht von Stalingrad wurde versucht, die Spuren des Massakers zu beseitigen, weil eine Rückkehr der Roten Armee befürchtet wurde. Das Sonderkommando 1005 A, eine Gruppe bestehend aus ca. 10 SD-Männern und 30 deutschen Polizisten sowie 327 Gefangenen des nahe gelegenen KZ Syrez mussten die Leichen „enterden“, angeblich 40.000 bis 45.000, und auf Scheiterhaufen, die aus benzingetränkten Eisenbahnschwellen aufgeschichtet wurden, verbrennen. Danach wurden die Zwangsarbeiter als Mitwisser erschossen. Einige entkamen und berichteten nach dem Krieg über diese Leichenverbrennungen.
Ehre sei dem Andenken aller Gemordeten.
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