Bund der Antifaschistinnen und AntifaschistenKreisvereinigung Aachen der VVN-BdA NRW
Vortrag mit Diskussion
Inge Kaufmann, bis zu ihrem Tod Mitglied der Aachener VVN-BdA, ist vielen Aachener*innen als Zeitzeugin bekannt gewesen. Die Verstorbene hat jahrelang maßgeblich die Aachener Erinnerungsarbeit mitgetragen und ihre Geschichte erzählt: Als junges Mädchen, ihr Vater war Jude und ihre Mutter Katholikin, geriet sie in den Sog der NS-Ideologie als „Halbjüdin“. Die antisemitischen Anfeindungen und drakonischen Maßnahmen führten bei Inge Kaufmann zu Akten der Solidarität und Hilfe NS-Verfolgten gegenüber. Sie engagierte sich als Fluchthelferin für Jüdinnen und Juden, die über die belgische Grenze flüchten wollten und geriet im jungen Alter in Gestapo-Gefangenschaft, nachdem sie Kontakt zu franz. Kriegsgefangenen hatte. Von da an geriet sie in die unmenschliche Behandlung der nationalsozialistischen Verfolgung und konnte letztlich bei Kriegsende 1945 befreit werden.
Studierende der Gesellschaftswissenschaften an der RWTH haben in diesem Semester die Biografie von Frau Kaufmann erarbeitet und präsentieren ihre ersten Forschungsergebnisse. Sie haben neben den Erzählungen von Inge Kaufmann auch Quellen und Archivalien analysiert, so in etwa die sog. Entschädigungsakte von Inge Kaufmann aus den 50er Jahren.
Die Veranstaltung findet als Kooperationsprojekt zwischen den Studierenden und den Wegen gegen das Vergessen statt.