2025 – Gedenken an die Pogromnacht 1938
29. September 2025
Aachen, Aachener Bündnis Pogromnachtgedenken, Gedenken an die Pogromnacht 1938
Aus der Geschichte lernen!
Der Opfer gedenken!
Die Zukunft gestalten frei von Antisemitismus, Rassismus, Faschismus und Krieg.
Geleitet von der Überzeugung ein würdiges Gedenken im Sinne einer aktiven Erinnerungskultur zu pflegen, hat – das Aachener Bündnis Pogromnachtgedenken – eine Kooperation von zivilgesellschaftlichen und staatlichen Organisationen, Gruppen und Vereinen – eine Vielzahl von Veranstaltungen in Aachen und der StädteRegion Aachen organisiert.
Auch in 2024 erinnert das Aachener Bündnis Pogromnachtgedenken, wie schon seit 1988, mit einer Mahnwache und seit einigen Jahren mit einem Rahmenprogramm, getragen von einer Vielzahl von zivilgesellschaftlichen und staatlichen Organisationen, Gruppen und Vereinen, an die Pogrome gegen Jüdinnen und Juden, die in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 ihren Höhepunkt fanden.
Synagogen brannten, Geschäfte und Wohnungen wurden geplündert und zerstört. Dies war der Beginn des Terrors gegen Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland, der in massenhafter Vernichtung jüdischen Lebens und anderer, den Nationalsozialisten unliebsamen Menschen, mündete.
85 Jahre nach den Ereignissen ist die Notwendigkeit zu erinnern und zu mahnen nicht geringer geworden. Im Gegenteil! Antisemitische und rassistische Vorfälle, Anschläge häufen sich.
So was hätt einmal fast die Welt regiert!
Die Völker wurden seiner Herr, jedoch
Dass keiner uns zu früh da triumphiert –
Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!
So was hätt einmal fast die Welt regiert!
Schlussworte des Epilogs zu dem Parabelstück „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ von Bertolt Brecht
Die Völker wurden seiner Herr, jedoch
Dass keiner uns zu früh da triumphiert –
Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!
Das ist genau das, was ich nicht geahnt hätte, dass das nochmal aufflirrt – hier bei uns – in dieser Weise. Wir sind alle gleich – es gibt kein christliches, muslimisches, jüdisches Blut. Es gibt nur menschliches Blut. Ihr habt alle dasselbe. Wir kommen alle auf diese Art und Weise auf diese Welt. Wir sind Menschen, nichts anderes. Seid doch Menschen!
Margot Friedländer, Überlebende des Holocaust, geboren 1921 in Berlin
In Aachen steckten die Nationalsozialisten in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 die Synagoge in Brand, zerstörten Geschäfte und Wohnungen jüdischer Menschen, wurden gewalttätig gegen sie und begannen sie in Konzentrationslager zu verschleppen.
Richard Hirsch, 1891 in Aachen geboren, und Walter Gustav Struch, 1897 in Aachen geboren, wurden am 10. November 1938 in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Mit ihnen weitere 266 jüdische Männer aus Aachen und Umgebung. Richard Hirsch starb am 18.11.1938, Walter Gustav Struch am 23.11.1938 im KZ Buchenwald. Im Totenbuch des KZ Buchenwald ist für beide als Todesursache angegeben „an Herzschwäche verstorben“. In der Presse verlautete es zu den Pogromen und ihren Folgen: „Nein, den Juden selbst ist nirgendwo auch nur ein Haar gekrümmt worden.“
Veranstaltungsreihe Oktober bis Dezember 2025

Der Flyer kann hier heruntergeladen werden.
Programmübersicht
Oktober bis Dezember 2025
Oktober
Gedenkveranstaltung zum 7. Oktober
Zwei Jahre danach
07.10.2025 – 19:00 Uhr – Ökumenische City-Kirche Aachen – An der Nikolauskirche 3 – Eingang Großkölnstraße, Aachen
Zwei Jahre nach dem brutalen Anschlag der Hamas auf Israel, der die ganze Welt erschüttert hat, wollen wir der Opfer gedenken.
Die Gedenkrede hält Dr. Marc Neugröschel vom St. Edmund’s College der Universität Cambridge und dem London Centre for the Study of Antisemitism. Musik kommt von Luis Castellanos am Piano.
Veranstalteter sind, neben der Citykirche, die Jüdische Gemeinde Aachen, das Gedenkbuchprojekt für die Opfer der Shoah aus Aachen e.V., die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. und die Deutsch-Israelische Gemeinschaft Aachen e.V.
Der Eintritt ist frei, aber eine Anmeldung ist erforderlich
Spenden am Abend kommen den Wiederaufbauprojekten des Kibbuz Nir Oz und den Waisenkindern des Kibbuz zugute.
Veranstalter:in: Ökomenische City-Kirche Aachen, Deutsch-Israelische Gesellschaft Aachen, Gedenkbuchprojekt für die Opfer der Shoah aus Aachen, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Aachen, Jüdische Gemeinde Aachen
Vortrag
Antisemitismus und die AfD
08.10.2025 – 19:00 Uhr – Volkshochschule (VHS) Aachen – Raum 241 (Forum) – Peterstraße 21-25, Aachen
Antisemitismus ist in der AfD allgegenwärtig. Immer wieder attackiert die Partei unter Rückgriff auf antisemitische Stereotype prominente Vertreterinnen jüdischen Lebens, teilen führende AfD-Funktionärinnen antisemitische Verschwörungserzählungen oder relativieren die Verbrechen des Nationalsozialismus. Trotz der zahlreichen einschlägigen Skandale in ihrer noch jungen Parteiengeschichte wird dem Antisemitismus in der Analyse der AfD jedoch kaum Beachtung geschenkt. In seinem Buch nimmt der Gewerkschafter und Publizist Stefan Dietl die verschiedenen Erscheinungsformen des Judenhasses in der Partei in den Blick und untersucht die Versuche der AfD, sich als Bollwerk gegen Antisemitismus und Fürsprecherin Israels zu inszenieren.
Kurs-Nr.: 252-01253
Der Eintritt ist frei
Veranstalter:in: Volkshochschule (VHS) Aachen
Exkursion
Nach Hitler. Die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus
11.10.2025 – 11:30-18:00 Uhr – Treffpunkt: Aachen Hauptbahnhof
Führung durch die Ausstellung im Haus der Geschichte
Verdrängung oder Beschäftigung, Betroffenheit oder Gleichgültigkeit: Seit fast 80 Jahren setzen sich Menschen in Deutschland mit dem Nationalsozialismus auseinander. Bei dieser Führung durch die Ausstellung im Haus der Geschichte in Bonn werden generationelle Aspekte mit Ereignissen, die für den Umgang mit dem Nationalsozialismus von besonderer Bedeutung sind, behandelt und erläutert, die für den Umgang mit dem Nationalsozialismus von besonderer Bedeutung sind. Entnazifizierung, „antifaschistischer“ Gründungsmythos der DDR, „Holocaust“-Fernsehserie, Wehrmachtsausstellung und das Denkmal für die ermordeten Juden Europas beeinflussen das Verhältnis zur nationalsozialistischen Vergangenheit.
Informationen zu einer gemeinsamen Anreise ab Aachen HBF (Regionalverkehr) erhalten Sie bei Ihrer Anmeldung. Die Anmeldung ist bis zum 1. Oktober 2025 möglich.
Kurs-Nr.: 252-04433
Entgelt: € 15,00 / ermäßigt: € 12,00
Veranstalter:in: Volkshochschule (VHS) Aachen
Konzert
Folkadu
19.10.2025 – 18:00 Uhr – Festsaal der Jüdischen Gemeinde Aachen – Synagogenplatz 23, Aachen
Folkadu ist eine in Berlin lebende Band, die von der Sängerin und Trompeterin Yael Gat gegründet wurde. Beeinflusst von klassischer, Swing-, Balkan-, Klezmer- und nahöstlicher Musik, bietet die Band mit ihrer einzigartigen Instrumentalkombination aus Trompete, Oud und Akkordeon eine Verschmelzung von bekanntem und weniger bekanntem Repertoire des Jewish Folk aus aller Welt.
Der Eintritt ist frei
Sicherheitshinweise
Für nicht Gemeindemitglieder ist eine Anmeldung unter info@jgaachen.de erforderlich.
Um frühzeitiges Erscheinen wird aufgrund der Sicherheitskontrolle gebeten.
Der Einlass 17.30 Uhr bis 18.00 Uhr.
Das Mitbringen von nicht angemeldeten Begleitpersonen ist nicht möglich.
Am Eingang ist unaufgefordert Personalausweis oder Reisepass zu zeigen.
Bitte bringen Sie keine größeren Gepäckstücke oder Taschen (Rucksäcke, Sporttaschen, großer als DIN 3) mit. Es finden Taschenkontrollen statt.
Veranstalter:in: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Aachen
Rundgang
Stolpersteine im Frankenberger Viertel
24.10.2025 – 15:00-16:30 Uhr – Treffpunkt: Zollernstraße, vor dem Haus der Städteregion, Aachen
Auch mehr als 85 Jahre nach der Pogromnacht 1938 lassen sich, beim genauen Hinschauen, noch Spuren entdecken. Häuser und Straßen, Fabriken und nicht zuletzt die „Stolpersteine“ erinnern an Menschen, die hier einst gelebt haben und sich als Aachener*in gefühlt haben.
Das nach 1870 entstandene Frankenberger Viertel wurde mit Wohnhäusern für Bessergestellte, Fabrikanten, Beamte und Militärs bebaut. Geht man aufmerksam durch die Straßen, so findet man hier auffällig viele Stolpersteine, die zur Erinnerung an die Jüdinnen und Juden durch Gunter Demnig verlegt worden sind.
Kurs-Nr.: 252-04458
Entgelt: € 9,00 / ermäßigt: € 7,50
Veranstalter:in: Volkshochschule (VHS) Aachen
Rundgang
Der jüdische Friedhof in Aachen
27.10.2025 – 14:00-15:30 Uhr – Treffpunkt: Lütticher Straße (Bushaltestelle ASEAG), Aachen
n der jüdischen Religion sind Friedhöfe als Orte des Erinnerns genauso bedeutend wie Synagogen als Stätten des Gebets. Der jüdische Friedhof an der Lütticher Straße entstand nach 1822. Im Laufe der Zeit hat sich das Erscheinungsbild der Grabstätten gewandelt. Manche sind ein Beleg dafür, dass es um die Jahrhundertwende eine Epoche der Anpassung an christliche Gebräuche gab. Neben den kunsthistorischen Aspekten werden Biografien von Menschen beleuchtet, die das öffentliche Leben Aachens als Fabrikanten, Bibliothekare, Stadtverordnete oder Kunstgewerblerinnen geprägt haben.
Männer tragen bitte eine Kopfbedeckung.
Aachen-Pass-Ermäßigung möglich.
Eine Anmeldung ist bis zum 23. Oktober möglich.
Kurs-Nr.: 252-04454
Entgelt: € 9,00 / ermäßigt: € 7,00
Veranstalter:in: Volkshochschule (VHS) Aachen
Vortrag mit Diskussion
Die schwule Szene in Aachen vor und im Nationalsozialismus
29.10.2025 – 19:00 Uhr – Auditorium, Centre Charlemagne, Katschhof 1, Aachen
„Als der Hitler kam wurde dann alles anders.“ Das sagte der schwule Rentner Josef Schmitz (1915-2000) 1984 im Interview mit zwei Studenten.
Sie notierten die Namen und Adressen von Aachener Lokalen, in denen er bis 1933 schwule Szene erlebt hatte, und was sich mit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten in Aachen änderte. Außer diesen Angaben ist bisher nichts bekannt, was damalige Aachener Szenelokale als solche belegt. Mit heutigen Möglichkeiten lassen sich aber Bildpostkarten und Anzeigen recherchieren, die diese Orte illustrieren. Insbesondere am Buchhändler Karl Konertz (1894-1960) und am lokalen Travestiestar Gustav „Luzernow“ Lüth (1880-1955) wird deutlich, was im Aachen der Weimarer Republik möglich war und danach eben nicht mehr. Der Vortrag setzt bisher gefundene Puzzlestücke zusammen.
In Kooperation mit Artemis Books – Queere Buchhandlung in Aachen, die einen Büchertisch aufstellen wird.
Kurs-Nr.: 252-04473
Der Eintritt ist frei
Veranstalter:in: Volkshochschule (VHS) Aachen
Workshop für Multiplikator:innen
Wie die Rechten die Geschichte umdeuten
31.10.2025 – 10:00-17:00 Uhr – Volkshochschule (VHS) Aachen – Raum 101 – Peterstraße 21-25, Aachen
Der pädagogische Umgang mit Geschichtsrevisionismus
Geschichtspolitiken der (extremen) Rechten treten in Bildungskontexten zum Thema Nationalsozialismus in unterschiedlichen Formen auf: als rechte Umdeutungen der NS-Geschichte, als Forderungen nach einem längst überfälligen „Schlussstrich“ und einem Ende des sogenannten „Schuldkultes“, sowie als offene Holocaust-Leugnung oder der Legende einer vermeintlich „sauberen“ Wehrmacht auf (nach Gideon Botsch: Die historisch–fiktionale Gegenerzählung des radikalen Nationalismus, 2011). Dieser Workshop beleuchtet die ideologische Umdeutung historischer Fakten durch Akteur:innen aus dem (extrem) rechten Spektrum sowie deren geschichtspolitische Funktionen. Er befähigt, diese Strategien zu erkennen und ihnen im Sinne eines kritisch–reflektierten Geschichtsbewusstseins pädagogisch zu begegnen. Der Fokus liegt auf der Reflexion der eigenen pädagogischen Praxiserfahrung und einem zielgerichteten Umgang mit herausfordernden Situationen in Bildungskontexten.
Kurs-Nr.: 252-01227
Entgelt: kostenfrei
Veranstalter:in: Volkshochschule (VHS) Aachen
November
Stolperteine
Stolpersteinverlegungen in Aachen
03.11.2025
Die Veröffentlichung des Programms zur Zeremonie erfolgt rechtzeitig in der Presse und auf der Webseite der VHS Aachen.
Veranstalter:in: Volkshochschule (VHS) Aachen, Gedenkbuchprojekt für die Opfer der Shoah aus Aachen
Rundgang
Die Neue Synagoge in Aachen
05.11.2025 – 18:30-19:45 Uhr – Synagogenplatz 23, Aachen
Die Neue Synagoge in Aachen ist das Gotteshaus und Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde am Synagogenplatz. Sie wurde 1995 nach Plänen des Architekten Alfred Jacoby neu an dem Ort errichtet, an dem die Alte Synagoge 1938 während der Novemberpogrome von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Ein Mitglied der Gemeinde führt durch das Gebäude der Neuen Synagoge in Aachen. Dabei bekommen Teilnehmende einen Einblick in die jüdischen Bräuche und Traditionen sowie die religiöse Praxis und lernen den Ablauf eines Gottesdienstes kennen.
Männer tragen bitte eine Kopfbedeckung.
Bitte beachten:
Aufgrund verstärkter Sicherheitsauflagen werden die Teilnehmenden gebeten, keine großen Gegenstände wie Taschen oder Koffer mitzubringen.
Kurs-Nr.: 252-04460
Der Eintritt ist frei
Veranstalter:in: Volkshochschule (VHS) Aachen
Gedenken
Erinnern an eine Nacht, die alles veränderte. Novemberpogrom 1938
07.11.2025 – 10:00 Uhr – Haus Falkenstein, Steinweg Ecke Kortumstraße, Stolberg
In diesem Jahr möchte die Gruppe Z – Stolberg gemeinsam mit Schülerinnen und Schüler des Goethe-Gymnasium Stolberg an die Flucht jüdischer Menschen vor dem Naziterror erinnern.
Veranstalter:in: Gruppe Z – Stolberg
Gedenken
Gedenken an die Pogromnacht 1938 – Synagogenplatz Aachen
09.11.2025 – 17:30 Uhr – Synagogenplatz, Aachen
Das diesjährige Pogromnachtgedenken wird sich thematisch mit den Auswirkungen der Pogromnacht auf jüdische Kinder und Jugendliche in Aachen und im nahen Grenzraum befassen.
Veranstalter:in: Aachener Bündnis Pogromnachtgedenken
Gedenken
Gedenkstunde zur Reichspogromnacht 1938
09.11.2025 – 19:30 Uhr – Rathaus – Krönungssaal, Aachen
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden in ganz Deutschland Synagogen durch die Nationalsozialisten geschändet, demoliert, in Brand gesetzt und zerstört, Geschäfte jüdischer Eigentümer attackiert und geplündert, Jüdinnen und Juden verfolgt, verhaftet, misshandelt, gefoltert und getötet. Die Pogrome dieses Tages waren der Auftakt für den millionenfache Mord in der Schoah.
Traditionell veranstaltet die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit zur Erinnerung an die Novemberpogrome eine Gedenkveranstaltung im Krönungssaal des Aachener Rathauses. Hierzu sind alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen.
Veranstalter:in: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Aachen
Aufstellen einer Bank
13.11.2025 – 15:00 Uhr – Südpark (Bodenhof) Eupener Straße/Weißhausstrtaße, Aachen
Aufstellen einer Bank zur Erinnerung an den jüdischen Aachener Fabrikanten Felix Meyer.
Veranstalter:in: Gedenkbuchprojekt für die Opfer der Shoah aus Aachen, Volkshochschule (VHS) Aachen
Rundgang
Spuren des Nationalsozialismus in Aachen
13.11.2025 – 17:30-19:00 Uhr – Treffpunkt: Karlsbrunnen, Markt, Aachen
Dialogischer Spaziergang durch die Aachener Innenstadt, der anhand ausgewählter Stationen der „Wege gegen das Vergessen“ und weiterer historischer Orte einen Einblick in die Geschichte Aachens während des Nationalsozialismus gibt und wie an diese erinnert wird.
Mit Blick auf die Aachener Bevölkerung wird erklärt, wer die antisemitische und rassistische Gewalt des NS-Regimes ausführte, wer von ihr profitierte, wer ihr zum Opfer fiel und wer gegen diese Widerstand leistete.
Kurs-Nr.: 252-04462
Entgelt: € 9,00 / ermäßigt: € 7,00
Veranstalter:in: Volkshochschule (VHS) Aachen
Lesung und Gespräch
Saul K. Padover: Lügendetektor. Vernehmungen im besiegten Deutschland 1944/45
19.11.2025 – 19:00 Uhr – Spiegelfoyer – Theater Aachen, Theaterplatz 1, Aachen
Eine szenische Lesung mit Christian Döring und Gregor Henze
Als unbewaffneter Offizier der Abteilung für Psychologische Kriegsführung interviewte Saul K. Padover (1905–1981) in den Jahren 1944/45 die deutsche Bevölkerung, um deren Stimmung und Lage zu verstehen, um zu wissen, was in den Köpfen der Besiegten vor sich ging. Ziel dieser Gespräche war, an wichtige politisch–militärische Informationen zu kommen. Padover führte seine Interviews mit Vertreter*innen aller Bevölkerungsschichten auch in Aachen. Die Auskünfte zeugen von Mut und kollektiver Depression, von Selbstmitleid und unbelehrbarer Arroganz. Neben dem Gemütszustand der Deutschen berichtet Padover auch von den politischen Auseinandersetzungen innerhalb der Militärregierung und von den ersten Regungen einer deutschen Selbstverwaltung.
Veranstalter:in: Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Aachen, Volkshochschule (VHS) Aachen
Lesung
„Jüdische Tuchfabrikanten im Frankenberger Viertel – Lebensgeschichten“
20.11.2025 – 19:00 Uhr – Burg Frankenberg, Goffartstraße Aachen
Lesung von Mitgliedern des Gedenkbuchprojekt für die Opfer der Shoah aus Aachen e.V. anlässlich der Gründung des Vereins vor 25 Jahren.
Veranstalter:in: Gedenkbuchprojekt für die Opfer der Shoah aus Aachen

Workshop
Strittige Bilder – der Umgang mit antijüdischen Motiven in und an Kirchengebäuden
21.11.2025 – 13:30-17:45 Uhr – Akademie des Bistums Aachen, Leonhardstraße 18-20, Aachen
Sich des historischen Erbes bewusst werden, kritische Bilder identifizieren lernen und angemessene Wege des Umgangs besprechen: ein praxisorientierter Workshop für ehrenamtlich Engagierte.
In und an Kirchengebäuden finden sich Kunstwerke, die – bewusst oder unbewusst – antijüdische Vorstellungen aus früheren Jahrhunderten weitergeben. Diese Bilder spiegeln eine Sichtweise des Christentums auf das Judentum vergangener Jahrhunderte wider, die oft von Abwertung und Ausgrenzung geprägt war. Antijüdische Darstellungen führen zu intensiven, teils emotionalen Diskussionen, aber auch zunehmend zu einer intensiven und kritischen Auseinandersetzung.
Ziel ist es, sich des historischen Erbes bewusst zu werden, kritische Bilder identifizieren zu lernen und mögliche, angemessene Wege des Umgangs zu besprechen.
Anmeldung erforderlich.
Veranstalter:in: Akademie des Bistums Aachen in Kooperation mit pax christi Aachen
Lesung
Peggy Berolsky: Von Krakau nach Kapstadt – Deportiert nach Auschwitz: Bericht einer Überlebenden des Holocaust
27.11.2025 – 19:00 Uhr – Gemeindesaal der Jüdischen Gemeinde Aachen – Synagogenplatz 23, Aachen
Lesung mit Lisa Strauß.
Der Eintritt ist frei
Sicherheitshinweise
Für nicht Gemeindemitglieder ist eine Anmeldung unter info@jgaachen.de erforderlich.
Um frühzeitiges Erscheinen wird aufgrund der Sicherheitskontrolle gebeten.
Das Mitbringen von nicht angemeldeten Begleitpersonen ist nicht möglich.
Am Eingang ist unaufgefordert Personalausweis oder Reisepass zu zeigen.
Bitte bringen Sie keine größeren Gepäckstücke oder Taschen (Rucksäcke, Sporttaschen, großer als DIN 3) mit. Es finden Taschenkontrollen statt.
Veranstalter:in: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Aachen
Workshop für Multiplikator:innen
Erinnern heißt handeln!
27.11.2025 – 11:00-18:00 Uhr – Volkshochschule (VHS) Aachen – Raum 101 – Peterstraße 21-25, Aachen
Erinnerungskultur ist zunehmend Angriffen von rechtsaußen ausgesetzt. Durch öffentliche Relativierungen des Nationalsozialismus und der damit verbundenen Gewalt werden auch Pluralität, Diversität und Gleichberechtigung massiv angegriffen. Was heißt das für die historisch-politische Bildung? Wie lässt sich in pädagogischen Räumen politisch Position beziehen, wenn auf komplexe Herausforderungen und Fragen (extrem) rechte Antworten gegeben werden? Und wie lassen sich Erinnerungskulturen in einer vielfältigen Gesellschaft gestalten?
Im Workshop geht es um die Reflexion dieser Fragen durch das Konzept „Verunsichernde Orte – Weiterbildung Gedenkstättenpädagogik“ und um die pädagogische Arbeit im Themenfeld.
Der Blick ist dabei auf eigene Motivationen, Überzeugungen und Zielsetzungen sowie die eigene pädagogische Praxiserfahrung ausgelegt.
Der Workshop richtet sich an Multiplikator*innen und Lehrkräfte in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit.
Der Workshop richtet sich an Multiplikator*innen und Lehrkräfte in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit.
Kurs-Nr.: 252-04443
Anmeldung erforderlich.
Entgelt: kostenfrei
Veranstalter:in: Volkshochschule (VHS) Aachen
Workshop für Multiplikator:innen
Erinnern heißt handeln!
28.11.2025 – 10:00-15:00 Uhr – Volkshochschule (VHS) Aachen – Raum 101 – Peterstraße 21-25, Aachen
Kurs-Nr.: 252-04443
Anmeldung erforderlich.
Entgelt: kostenfrei
Veranstalter:in: Volkshochschule (VHS) Aachen
Dezember
Theater
Hannah Arendt auf der Bühne – Schulvorstellung
04.12.2025 – 11:00-12:00 Uhr (Schulvorstellung) – Space, Ludwig Forum, Jülicher Straße 97-109, Aachen
04.12.2025 – 19:30-20:30 Uhr – Space, Ludwig Forum, Jülicher Straße 97-109, Aachen
Dezember 1975, New York. Hannah Arendt sitzt konzentriert am Schreibtisch. Sie weiß es so wenig, wie es ein anderer wissen kann: dies wird der letzte Tag ihres Lebens sein. Aus dem Nichts erscheint ein Mädchen, das sich als „auch eine Hannah“ vorstellt und viele Fragen hat. Als praktische Denkerin nimmt Hannah Arendt die Herausforderung an. Sie geht mit dem Mädchen ins Theater. Die große Hannah macht die kleine Hannah mit ihren Vorbildern bekannt, mit den Traditionen, aus denen sie ihr Denken speist, mit den Autoritäten, an denen sich ihr Denken schärfte.
Die Inszenierung folgt dem Weg der beiden Hannahs durch das Theater und benennt die historische Katastrophe, welche die Jüdin Hannah Arendt zwang, vor den Nazis aus Deutschland zu fliehen. Gleichwohl liegt ihr Arendts Gewissheit zugrunde: Freiheit ist ein fragiles Gut, für das immer wieder gekämpft werden muss. Auch ihr unverbrüchliches Vertrauen in jedes Kind, in die Möglichkeit des Neuanfangs, wird deutlich.
Bitte beachten:
ab 10 Jahre und für Erwachsene, Dauer 55 min.
Donnerstag, 04.12.2025, 11:00 Uhr Schulvorstellung,
Information und Anmeldung bei Julia.Zeh@mail.aachen.de
Kurs-Nr.: 252-12102 (Schulvorstellung)
Kurs-Nr.: 252-12102A
Anmeldung erforderlich.
Entgelt: € 10,00
Veranstalter:in: Volkshochschule (VHS) Aachen
Vortrag
Die Denkerin der Stunde. Zum 50. Todestag Hannah Arendts
09.12.2025 – 19:00 Uhr – Volkshochschule (VHS) Aachen – Raum 241 (Forum) – Peterstraße 21-25, Aachen
Der 50. Todestag Hannah Arendts am 4. Dezember 2025 bietet die Gelegenheit auf das Leben und Werk einer Frau zurückzublicken, die für viele die Denkerin der Stunde ist. In dem Vortrag des Arendt-Biografen Thomas Meyer werden die Königsberger Familie, ihr Engagement für jüdische Kinder und Jugendliche im Paris der 30er Jahre, die Auseinandersetzung mit den Totalitarismen des 20. Jahrhunderts, aber auch die Kontroverse um „Eichmann in Jerusalem“ erzählt und mit unbekannten Dokumenten illustriert. Meyer entwirft das Porträt einer in Deutschland geborenen Jüdin, die sich in kein Schema pressen lässt und die Freiheit, frei zu sein, lebte.
Kurs-Nr.: 252-12108
Der Eintritt ist frei
Veranstalter:in: Volkshochschule (VHS) Aachen
Konzert und Lesung zum Gedenken an die Pogromnacht
Trotz aller Widerstände – Der jüdische Kulturbund in Nazi-Deutschland
14.12.2025 – 20:00 Uhr – Ballsaal im Alten Kurhaus, Komphausbadstraße 19, Aachen
Neue Musik Ensemble Aachen und Jochen Deuticke
Mit diesem Konzert gedenken wir der Reichspogromnacht und würdigen das bemerkenswerte kulturelle Schaffen jüdischer Künstlerinnen und Künstler, dass trotz der repressiven Politik des NS-Regimes in Deutschland fortbestand. Im Mittelpunkt steht der „Kulturbund Deutscher Juden“, der 1935 gezwungenermaßen in „Jüdischer Kulturbund“ umbenannt wurde. Bereits kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten bot der Kulturbund eine der letzten Möglichkeiten für jüdische Kunstschaffende, künstlerisch tätig zu bleiben und Arbeit zu finden. Gleichzeitig ermöglichte er der jüdischen Bevölkerung, Kunst und Kultur weiterhin in einem geschützten Rahmen zu erleben. Die erste Gründung erfolgte in Berlin, bald darauf folgten weitere in Köln, Frankfurt und Hamburg. 1941 wurde der „Jüdische Kulturbund“ schließlich von den Nationalsozialisten verboten. Die Veranstaltung verbindet das Informative, das durch die Lesung vermittelt wird, mit dem Musikalischen, das zwischen den Texten erklingt. Musikalisch möchten wir Werke von Komponisten präsentieren, die dem Kulturbund verbunden waren, in den damaligen Konzertprogrammen vertreten wurden oder – wie im Fall von Karl Wiener – der als Dramaturg eine Funktion im Berliner Kulturbund innehatte.
Ein besonderes Highlight dieses Konzerts wird die Uraufführung von Wieners Quintett (1934) sein, dessen Manuskript sich im Archiv der National Library of Israel befindet. Das Original ist teilweise in einem sehr schlechten Zustand und muss erst in eine lesbare Notation übertragen werden.
Abendkasse: 25,- / 20,- (Ermäßigung für Schüler, Stundenten, Aachenpass)
Veranstalter:in: Gesellschaft für zeitgenössische Musik Aachen

(Foto: Gruppe Z – Stolberg)