Die FIR erinnert an die Befreiung und an die Befreier
23. April 2025
8. Mai 1945, FIR - International Federation of Resistants Fighters (FIR) - Association of Antifascists, Tag der Befreiung vom Faschismus
Die FIR richtet anlässlich des 80 Jahrestages der Befreiung von Faschismus und Krieg und des Tag es Sieges über die nazistische Barbarei folgende politische Botschaft an die Verbände ehemaliger Veteranen des antifaschistisches Kampfes, ihre Familienangehörigen und ihre politischen Unterstützer in allen europäischen Ländern und die politische Öffentlichkeit:
Der 8. Mai 1945 war das „Morgenrot der Menschheit“, wie es Peter Gingold, jüdischer Kommunist und deutscher Kämpfer in den Reihen der Résistance und der italienischen Resistenza in seinen Erinnerungen formulierte.
An diesem Tag haben alle Angehörigen der Anti-Hitler-Koalition, die Kämpfer in den militärische Einheiten der alliierten Streitkräfte, die Partisanen in den vom deutschen Faschismus okkupierten Territorien, die Frauen und Männer aus dem antifaschistischen Kampf, in der Illegalität, im Exil oder in den Haftstätten, bewiesen, dass die nazistische Bestie durch das gemeinsame Handeln der Völker besiegt werden konnte. Die bedingungslose Kapitulation war nur der sichtbare Ausdruck für den heroischen Kampf der Völker für ihre Befreiung, für die hohen Blutopfer, die insbesondere die militärischen Verbände der sowjetischen Streitkräfte beim Vormarsch auf die Reichshauptstadt Berlin erbringen mussten.
Wenn wir an diesen Tag der Befreiung / Tag des Sieges erinnern, dann erinnern wir an alle Frauen und Männer, die unter Einsatz ihrer Gesundheit, ihrer Freiheit und ihres Lebens in allen Formationen der Anti-Hitler-Koalition sich für die Niederlage der nazistischen Barbarei eingesetzt haben. Wir erinnern an alle Soldaten in den Reihen der alliierten Streitkräfte. Wir werden nicht zulassen, dass ihr Andenken aus politischen Erwägungen heute missachtet oder verdrängt wird. Wir protestieren gegen die Schändung und Beseitigung von Gedenkzeichen, gegen Regierungsanweisungen, Vertreter von Nachfolgestaaten der UdSSR von öffentlichen Gedenkveranstaltungen auszuschließen. Besonders empörend ist es, wenn solche Ausgrenzung von der Regierung des Staates kommt, der sich in seiner Rechtsstellung als Nachfolgestaat des faschistischen Deutschlands versteht. Wer glaubt, aus tagespolitischen Erwägungen zwischen „guten“ und „bösen“ Befreiern unterscheiden zu können, der missbraucht die Erinnerung an den Tag der Befreiung für Zielsetzungen, die das Andenken an die Befreier beschädigen.
Wir erinnern an diesem Tag auch daran, dass in den Debatten der Alliierten, im antifaschistischen Widerstand und selbst in den Konzentrationslagern Überlegungen für einen antifaschistisch-demokratischen Neubeginn nach der Befreiung deutlich geworden sind. Die Häftlinge des KZ Buchenwald formulierten es in ihrem Schwur vom 19. April 1945 mit den Worten „Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln“ und „Schaffung einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit“.
Diese Botschaften besitzen Aktualität für antifaschistisches Handeln heute und morgen.
Daher ist für die FIR und ihre Mitgliedsverbände die Erinnerung an den 8. und 9. Mai 1945 kein historisches Gedenken der Opfer, sondern Verpflichtung, das politische Vermächtnis der Überlebenden, aller Angehörigen der Anti-Hitler-Koalition für heute zu bewahren und für die Zukunft lebendig zu halten.
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