Fahrradkorso „Radeln für den Frieden“ zum Antikriegstag 2019

geschrieben von VVN-BdA Aachen

15. September 2019

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Am 1. September erinnerte die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschist*innen (VVN-BdA) Aachen mit einer Radtour durch Aachen an Beginn des 2. Weltkriegs vor 80 Jahren. Bis zu 60 Teilnehmer*innen forderten mit Plakaten und Tafeln an ihren Fahrrädern die Beendigung von Militäreinsätzen, den Stopp von Waffenexporten und die Senkung des Verteidigungshaushalts. Letzterer umfasst die Anschaffung, Bedienung und Instandhaltung von Waffen und die Aufrechterhaltung der Möglichkeit, Krieg zu führen.

Beginnend mit der Lützow-Kaserne wurden Stationen aufgesucht, an denen Abrüstung und das Verbot von Rüstungsexporten eingefordert werden kann: In den drei Kasernen der Stadt Aachen und der Städteregion werden sowohl Soldaten der Bundeswehr als auch der internationalen Empfänger von Rüstungsexporten geschult, „alle Waffensysteme des Heeres“ sachgerecht – also zum möglichst effektiven Töten – einzusetzen. Den Redebeitrag hielt Detlef Peikert, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschist*innen (VVN-BdA) Aachen.

An der Parteizentrale der CDU in der Martinstraße wurden die Demonstranten begrüßt und empfangen. Die Aufforderung, als Mitglied der großen Koalition die Waffenexporte nach Saudi-Arabien zu beenden, wurde jedoch kommentarlos zur Kenntnis genommen. Saudi-Arabien nutzt die deutschen Waffen für den Kampfeinsätze im Jemen, in dessen Folge hunderttausende Kinder zu verhungern drohen. Den Redebeitrag hielt Andrej Hunko, MdB, DIE LINKE.

Die nächste Station war vor dem Rathaus auf dem Markt: Hier wurde der Stadtrat aufgefordert, Atomwaffen zu verbieten. Initiiert von der Anti-Atomwaffen-Organisation ICAN wird darauf aufmerksam gemacht, dass bestehende Rüstungskontrollverträge auslaufen oder gekündigt werden. Modernisierung und erneute Aufrüstung werden befürchtet. Die Redebeiträge hielten Bernd Bremen, Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen e.V. (DFG-VK) Aachen und Marion Küpker, Büchel atomwaffenfrei, Trägerin des Aachener Friedenspreises 2019.

Auf dem Bahnhofsvorplatz wurde der Aachener Bürger gedacht, die mit Eisenbahnzügen in Arbeits- und Konzentrationslager gebracht wurden, in denen sie ausgebeutet, misshandelt und ermordet wurden. Ohne die effektive Logistik der Reichsbahn wäre die Deportation unmöglich gewesen. Heute leistet die Deutsche Bahn AG einen wesentlichen Beitrag beim Transport von Waffen: Zum Export oder zu den internationalen Einsätzen der Bundeswehr. Explizit zu diesem Zweck werden die Schienenweg ausgebaut und modernisiert! Den Redebeitrag hielt Dr. Volkmar Felsch.

Auf dem Westfriedhof existiert ein Gräberfeld für sowjetische Zwangsarbeiter*innen. An sie als Opfer des Krieges wurde im Redebeitrag von Moritz Weisser (pax christi) erinnert: als Gefangene im Zweiten Weltkrieg nach Deutschland verschleppt und ermordet.

Zuletzt kehrte der Fahrradkorso in die Aachener Innenstadt zurück und schloss sich der Kundgebung und Demonstration des Aachener Friedenspreises an. Die Redebeiträge wurden von musikalischen Beiträgen des Ensemble Muita Merda begleitet. Rege Teilnahme und auch gutes Wetter ermöglichten eine kraftvolle und laute Fahrraddemonstration.

Fotos: T. Jülicher und F. Gruschei

Fahrradkorso Banner Lützow Kaserne

Banner Lützow Kaserne

Fahrradkorso Banner Lützow Kaserne

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Fahrradkorso Trierer Straße

Fahrradkorso Trierer Straße

Fahrradkorso Trierer Straße

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Fahrradkorso Aachen Markt/Rathaus

Fahrradkorso Aachen Markt/Rathaus

Fahrradkorso Markt/Rathaus

Fahrradkorso Markt/Rathaus

Fahrradkorso Hauptbahnhof

Fahrradkorso Hauptbahnhof

Fahrradkorso Westfriedhof - Gräberfeld für sowjetische Zwangsarbeiter*innen

Fahrradkorso Westfriedhof – Gräberfeld für sowjetische Zwangsarbeiter*innen